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Geldvermögen der Deutschen so hoch wie nie zuvor

Nach aktuellen Informationen der Bundesbank ist das Geldvermögen der Deutschen im ersten Quartal 2019 so hoch wie nie zuvor: ca. 6170 Milliarden Euro! Die meisten Sparer scheuen das Risiko (und damit die Rendite), weshalb der Großteil davon zu einem Zinssatz von 0% weiterhin auf Sparbüchern und Tagesgeldkonten liegt. Bei einer durchschnittlichen Inflationsrate von ca. 2% verliert der Sparer hier über 123 Milliarden Euro an Wert im Jahr.

Peer-to-Peer

P2P als Investmentmöglichkeit: Was sich dahinter verbirgt, wie man profitiert und worauf man achten sollte

P2P ist in aller Munde. Was sich dahinter verbirgt, wie man davon profitiert, ob es das Tagesgeld und Sparbuch ersetzen kann und welche Risiken damit verbunden sind, haben wir in diesem kurzen Artikel festgehalten. Wir fokussieren uns hierbei schwerpunktmäßig auf die Sicht des Anlegers.

Was sind peer-to-peer Kredite?
Peer-to-Peer (P2P)-Kredite ermöglichen es Einzelpersonen, Kredite direkt von anderen Personen zu erhalten, wodurch die Bank als Zwischenhändler, Vermittler und Kreditgeber umgangen wird. Die großen, seriös arbeitenden Websites, die P2P-Kredite abwickeln und vermitteln, haben die Akzeptanz des neuen Anlage- und Finanzierungsinstrumentes in den letzten Jahren deutlich ansteigen lassen.

P2P-Kredite kennt man auch unter den Begriffen „Social Lending“ und „Crowdlending“. Dahinter verbirgt sich, dass der Kreditwunsch meist nicht von einem Anleger, sondern von vielen gleichzeitig (anteilig) erfüllt wird. Das streut einerseits das Risiko und ermöglicht, dass man auch kleinere Beträge in P2P-Krediten anlegen kann.

Wie funktionieren sie und was für Vorteile haben Sie für den privaten Anleger?
P2P-Webseiten bringen die potentiellen Kreditnehmer direkt mit den Anlegern zusammen. Die Webseitenbetreiber (in der Regel kleinere bis mittelgroße Unternehmen) legen die Preise und Bedingungen fest, zu denen die Verträge abgeschlossen werden. Wie bei einer Börse, kann sich der Anleger seine „Wunschkreditnehmer“ auswählen, sortiert z.B. nach Bonität, Zinssatz und Laufzeit.

Als Anleger muss man ein Konto beim jeweiligen Anbieter eröffnen. Das dann eingezahlte Geld kann dann nach Belieben auf die angebotenen Darlehen verteilt werden. Selbstverständlich müssen die Kreditsuchenden ähnlich wie bei einem Bankkredit Angaben zur finanziellen, beruflichen und persönlichen Situation machen. Diese werden (natürlich unter Beachtung des Datenschutzes und ggf. der Anonymisierung) vom Webseitenanbieter zur Verfügung gestellt, damit man sich als Anleger ein Bild vom Kreditsuchenden machen kann. Ist die Entscheidung pro Geldanlage gefallen, werden die monatlichen (Rück-)Zahlungen und all‘ die Formalitäten über die Plattform/Webseite abgewickelt. Auf Wunsch kann dies völlig automatisiert ablaufen. Es ist auch durchaus möglich, dass Anleger und Kreditsuchende direkt über Details der Konditionen verhandeln.

Wesentlich ist: Die Webseite bzw. Plattform dient als „unparteiischer Dritter“, welcher insbesondere für den Anleger Rechtssicherheit garantiert.

Die Unterschiede in den Webseiten zeigen sich hauptsächlich in der Schwerpunktsetzung: Während manche Anbieter ein breites Portfolio an Kreditsuchenden anbieten, fokussieren sich andere auf bestimmte Marktbereiche, z.B. die Vermittlung von P2P-Krediten für die Unternehmensgründung oder für soziale Projekte.

Als Anleger ist der große Vorteil, dass sich per P2P-Plattform erheblich höhere Zinssätze als bei der klassischen Bankanlage realisieren lassen. Ggf. auch wichtig ist, dass man gezielt für einen selbst wünschenswerte Projekte fördern kann: Es ist z.B. nicht unüblich, dass Unternehmer Projekte von vor- oder nachgelagerten Zulieferern bzw. Lieferanten unterstützen, um sich und Ihr eigenes Geschäft abzusichern. Desweiteren kann man eine getätigte Anlage auch vorzeitig auflösen, indem man diese über die jeweilige Plattform an andere Anleger weiterveräußert. Somit ist man nicht gezwungen die komplette Kreditlaufzeit abzuwarten, bis das Geld mitsamt (bei vorzeitiger Auflösung anteiliger) Zinsen zurückgeflossen ist.

Ist P2P eine Alternative zum Sparbuch oder zum Tagesgeld, weil deutlich mehr Rendite möglich ist?
Tagesgeld ist – wie der Name schon sagt – täglich verfügbar. Im Gegenzug fallen die Zinsen recht gering aus und werden auch häufig angepasst; durchaus auch nach unten. Im Gegenzug sind P2P-Kredit festverzinslich, was damit für den Anleger Planungssicherheit mit sich bringt. Das kann dann schnell verlockend sein; insbesondere dann, wenn der P2P-Zinssatz deutlich höher anzusiedeln ist.

Oft wird jedoch vergessen, dass dem höheren Zinssatz auch ein gewisses Risiko gegenübersteht. Während das Tagesgeld bei der Bank dank deutscher Einlagensicherung (und ähnlicher Konstruktion in anderen europäischen Ländern) bis 100.000EUR quasi ausfallsicher ist, sieht dies bei einem Kreditnehmer anders aus: Dieser kann insolvent gehen und eine Rückzahlung ist nicht zu 100% garantiert.
Den Plattformbetreibern ist dies bewusst: Mit verschiedenen Maßnahmen versuchen diese, eigene „Sicherheitsnetze“ zu spannen, z.B. in Form einer „BuyBack-Garantie“. Hierbei kann der Anleger den gewährten Kredit von der Plattform mit einem Abschlag zurückkaufen lassen und seine Verluste begrenzen. Doch natürlich kostet dies auch indirekt Geld bzw. ist in den Plattformgebühren eingepreist. Außerdem lassen sich so Verluste nur begrenzen, nicht verhindern.

Es gilt also abzuwägen zwischen Risiko und höherem Zinsversprechen. Generell sollte ein P2P-Investment nicht mit Mitteln getätigt werden, die im Fall der Fälle (z.B. bei einem Totalschaden des eigenen Autos) dringend in kurzer Zeit gebraucht werden könnten. Auch wenn das Ausfallrisiko gering ist, sollte hier die Sicherheit vor der Rendite stehen. Selbst wenn ein Ausfall nicht gegeben ist, muss man bei vorzeitiger Auszahlung der Anlagesumme erst einen Käufer am Markt finden.

Darüberhinaus gehende Geldmittel können natürlich definitiv das Tagesgeld (und in diesem Zusammenhang: Sparbuch) ersetzen. Insbesondere für einen mittelfristigen Planungshorizont (2-5 Jahre Anlagedauer) sind P2P-Kredite eine wunderbare Möglichkeit Geld zu „parken“, ohne sich mit geringen Zinssätzen abspeisen zu lassen.

Welche Risiken bestehen?
P2P ist kein Wundermittel gegen Kreditausfall: Wie bei einer herkömmlichen Bank, muss auch hier der Kreditwunsch genau geprüft werden. Banken planen mit einer Ausfallrate von 1-10%, je nach Art der Kreditform (Bankkredit, Kreditkartenschulden, Immobiliendarlehen). Die oft deutlich höheren Zinsen bei P2P-Plattformen sollten im Einzelfall nicht dazu führen, dass man zu gierig wird: Ein hoher Zinssatz hat oft einen GRUND, z.B. eine schlechte Zahlungsmoral oder hohe Ausfallwahrscheinlichkeit. Hier ein Mittelmaß zwischen Risiko und Profit zu finden erfordert vor Allem besonnenes Vorgehen.

Die Verlockung ist oft hoch, die Anlagesumme auf wenige Kreditgesuche mit hohen Zinssätzen zu verteilen. Auch hier ist es vorteilhaft, wenn man den Anlagebetrag besser auf viele Kreditnehmer aufteilt. So fällt der Ausfall eines Kredites weniger ins Gewicht und in der Summe bleibt die Gesamtanlage rentabel.

Hinzu kommt, dass die Plattformbetreiber in Form von Gebühren auch ihren Teil vom Kuchen abhaben möchten. Als Faustregel kann man sagen, dass ein P2P-Kredit mindestens 50% mehr Zinsertrag pro Jahr einbringen sollte, als eine vergleichbare Tagesgeldanlage. So hat man genügend Zusatzrendite und gleichzeitig „Spielraum“, um Fehlinvestments auszugleichen.

Fazit
P2P-Plattformen und -webseiten bringen Anleger und Kreditsuchende zusammen. Wie bei einer Börse, kann man hier lukrative Anlagen tätigen und höhere Renditen als beim Tagesgeld erwirtschaften – wenn man besonnen vorgeht und klug investiert.

Mehr zum Thema P2P, und wie Sie dort ihr Geld anlegen können, finden Sie in diesem Beitrag:

Bondora Go and Grow – Die Alternative zum Tagesgeldkonto

Was sind ETFs?

ETF ist die Abkürzung für „Exchange Traded Fund“. Hierbei handelt es sich um börsengehandelte Indexfonds, die nahezu jeden Anleger ansprechen und für eine gute Wertentwicklungen stehen. ETFs basieren beispielsweise auf dem DAX. Der Index für Deutschland, in dem die wichtigsten deutschen Unternehmen gebündelt vertreten sind. Wer das Produkt genau betrachtet, stellt fest, dass ETFs viele Vorteile von Aktien und von Fonds in einem Produkt bündeln und vereinen.

Die Vorteile von ETFs

Beim Wertpapierhandel muss sich der Anleger entscheiden, welches Risiko er eingeht und in welchem Umfang er bereit ist, an der Entwicklung der Wertanlage mitzuarbeiten. ETFs bringen in diesen Zusammenhang einige Vorteile, die erfahrenen wie auch unerfahrenen Anlegern zugute kommen.

Auf der einen Seite sind es die geringen Kosten, die sich vor allen Dingen gegenüber aktiv gemanagten Investmentfonds zeigen. Das bedeutet, dass die Verwaltungsgebühren relativ gering sind und meistens unter einem Prozent liegen. Einige Anbieter bieten ETFs sogar völlig ohne Verwaltungsgebühren an.

Hinzu kommt, dass sich ETFs relativ schnell wieder verkaufen lassen und daher auch wieder schnell eine Liquidität hergestellt ist. Benötigt der Anleger dringend Geld, ist er mit ETFs nicht an feste Laufzeiten gebunden, sondern kann flexibel agieren und diese je nach Bedarf halten oder abstoßen.

Gleiches gilt für die Sicherheit. Zwar unterliegen ETFs auch gewissen Kursschwankungen. Da aber verschiedene große Unternehmen im Index vertreten sind, gleichen sich diese bezüglich des Kurses relativ gut aus. Sollte eine Gesellschaft zahlungsunfähig sein oder anderweitige Probleme mit der Liquidität haben, heißt das nicht automatisch, dass die gesamte Geldanlage massiv an Wert verliert. Verluste und Gewinne gleichen sich gut aus, so dass das Risiko sehr überschaubar ist .

Ein weiterer großer Vorteil ist die Transparenz. Wer in ETFs investieren will, weiß von vorne herein, was er macht. Er kann viele Dinge leicht nachvollziehen, da die großen Unternehmen, die im Index enthalten sind, in der Tageszeitung und auch im Internet permanent präsent sind. Es ist einfach, Informationen rund um das Geschehen zu jeder Zeit zu beziehen und auszuwerten.

Zu guter Letzt möchten wir darauf hinweisen, dass ETFs auch dann als Wertanlage genutzt werden können, wenn nur ein kleines Vermögen vorhanden ist. ETFs werden daher sehr gerne als Sparanlage genutzt, die kapitalbildend ist und über die Jahre hin aufgebaut werden kann.

Die Nachteile von ETFs

Es gibt nicht viele Nachteile, die sich rund und ETFs finden lassen. Sicherlich gibt es trotz der vielen Sicherheiten ein gewisses Risiko, das bezüglich auf einen Verlust angesehen werden kann. Kursschwankungen aufgrund einer Rezession oder gar eine Finanzkrise können zwar auch hier deutiche Verluste mit sich bringen, jedoch relativieren sich diese, je länger Sie diese Anlageform halten. Ab 10 Jahren Haltedauer haben Sie statistisch gesehen fast gar kein Risiko mehr.

Interessanter ist in diesem Zusammenhang daher der Unterschied zwischen physischen und synthetisch replizierenden ETFs.

Was ist der Unterschied zwischen physisch und synthetischen replizierenden ETFs?

Anleger, die sich für ETFs interessieren, müssen den Unterschied zwischen physischen und synthetisch replizierenden ETFs kennen.

Um den Zusammenhang zu verstehen, muss etwas tiefer in der Materie eingestiegen werden. Dabei ist wichtig zu wissen, dass es zwei verschiedene Varianten bei der Indexnachbildung gibt. Auf der einen Seite sind das die physischen Replikationen, die direkt sind. Hier handelt es sich nicht um eine Nachbildung, sondern der Index wird direkt gehandelt.

Auf der anderen Seite sind es die synthetischen Replikation, die einen indirekten Charakter haben. Bei den physischen Replikationen werden die Wertpapiere anhand des zugrundeliegenden Index gekauft. Sie werden eins zu eins zum entsprechenden Börsenbarometer wiedergegeben. Bei synthetisch replizierenden ETFs wird auf eine Indexnachbildung gesetzt, die auf Tauschgeschäften mit den Banken basiert. Die physische Nachbildung ist dabei deutlich teurer, als die indirekte synthetische Replikation. Hier muss also im Vorfeld überlegt werden, welcher Weg gegangen wird und es empfiehlt sich, vor dem Ankauf der ETFs einige Grundlagen zu erarbeiten, um vor allen Dingen bei selbst gemanagten Geldanlagen den genauen Zusammenhang erkennen zu können.

Thesaurierend ist in diesem Zusammenhang ein wichtiger Begriff

Anleger haben die Wahl zwischen einer direkten Ausschüttung der regelmäßigen Erträge oder einer automatischen neuen Anlage der erwirtschafteten Erträge. Wird eine direkte Ausschüttung bevorzugt, dann erfolgt diese in regelmäßigen Abständen. Wer sich jedoch für die thesaurierende Variante – also die Wiederanlage entscheidet – baut nach und nach eine kapitalbildende Geldanlage auf, die sich über die Jahre hin entwickelt und in ihrem Umfang wächst. Dadurch greift der Zinseszinseffekt und Ihr angelgtes Geld wächst exponenziell.

Werden ETFs als Altersvorsorge genutzt, ist dies die optimale Variante. Wer sich jedoch lediglich eine Geldanlage für einen kurzen Zeitraum wünscht, der sollte auf eine andere Anlageform zurückgreifen.

Wie Sie Ihr Geld in ETFs investieren können, zeige ich Ihnen in diesem Beitrag:

Der ETF-Sparplan als Altersvorsorge