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Fachchinesisch in einfachen Worten erklärt – natürlich im Rahmen meiner Möglichkeiten ;-)

Von einem Hoch zum nächsten

Gold und Silber: Zeitlose Werte in unsicheren Zeiten

In einer Welt, die von wirtschaftlicher Unsicherheit, geopolitischen Krisen und hoher Inflation geprägt ist, suchen immer mehr Anleger nach stabilen und wertbeständigen Alternativen zu klassischen Finanzanlagen. Zwei Edelmetalle rücken dabei regelmäßig in den Fokus: Gold und Silber. Sie gelten seit Jahrtausenden als Symbol für Reichtum und Sicherheit – und auch heute sind sie für viele eine attraktive Geldanlage.

Warum Gold und Silber eine gute Geldanlage sind

  • Wertbeständigkeit über Jahrtausende: Gold hat seinen Wert über Jahrtausende hinweg behalten – unabhängig von politischen Systemen, Währungen oder wirtschaftlichen Krisen. Auch Silber, obwohl volatiler, hat eine lange Geschichte als Tauschmittel und Wertspeicher.
  • Inflationsschutz: Wenn Papiergeld an Kaufkraft verliert, behalten physische Edelmetalle oft ihren realen Wert. Besonders in Phasen hoher Inflation oder lockerer Geldpolitik flüchten Anleger in Sachwerte wie Gold und Silber.
  • Begrenztes Angebot: Edelmetalle sind natürliche Ressourcen, deren Vorkommen begrenzt ist. Während Zentralbanken beliebig viel Geld drucken können, bleibt das Angebot an Gold und Silber weitgehend konstant – ein wichtiger Faktor für ihre Werterhaltung.
  • Krisenwährung: In politischen oder wirtschaftlichen Krisenzeiten gilt Gold als „sicherer Hafen“. Wenn die Aktienmärkte wanken und das Vertrauen in Regierungen oder Finanzinstitutionen schwindet, steigt oft die Nachfrage nach Gold.
  • Diversifikation des Portfolios: Gold und Silber korrelieren häufig negativ mit anderen Anlageklassen wie Aktien oder Anleihen. Sie können also helfen, das Gesamtrisiko eines Portfolios zu reduzieren.

Warum Gold momentan so stark steigt

Seit einigen Monaten erlebt der Goldpreis einen beachtlichen Höhenflug – teilweise wurden neue Allzeithochs erreicht. Dafür gibt es mehrere Gründe:

  • Geopolitische Spannungen: Konflikte wie der Krieg in der Ukraine, Spannungen im Nahen Osten oder Unsicherheiten im asiatischen Raum treiben Anleger in vermeintlich sichere Anlagen wie Gold.
  • Inflationsängste und lockere Geldpolitik: Auch wenn die Inflation in vielen Industrieländern wieder leicht sinkt, bleibt sie oft über dem angestrebten Ziel von 2 %. Gleichzeitig bleiben viele Zentralbanken vorsichtig mit Zinserhöhungen. Das begünstigt Investitionen in Sachwerte.
  • Kauf durch Zentralbanken: Besonders auffällig ist der massive Goldkauf durch viele Zentralbanken weltweit – allen voran Länder wie China, Russland und Indien. Sie wollen ihre Währungsreserven unabhängiger vom US-Dollar machen und setzen verstärkt auf physisches Gold.
  • Wirtschaftliche Unsicherheiten: Sorgen vor einer möglichen Rezession in den USA oder Europa sowie die fragilen globalen Lieferketten sorgen ebenfalls für Verunsicherung an den Märkten – ein Nährboden für steigende Goldpreise.
  • Technische Faktoren und Anlegerverhalten: Wenn der Goldpreis bestimmte technische Marken überschreitet, zieht das oft weitere Käufe nach sich – etwa durch algorithmische Handelssysteme oder ETFs. Auch das steigende Interesse privater Anleger verstärkt den Trend.

Fazit

Gold und Silber bleiben auch in der modernen Finanzwelt attraktive und sinnvolle Bausteine einer langfristigen Anlagestrategie. Gerade in Zeiten globaler Unsicherheit entfalten sie ihre Stärken als Schutz gegen Inflation, Währungsrisiken und wirtschaftliche Turbulenzen. Wer heute in Edelmetalle investiert, tut dies nicht nur aus Spekulationsgründen, sondern vor allem aus dem Wunsch nach Stabilität und Werterhalt – und dieser Wunsch ist aktueller denn je.

Warum finanzielle Bildung ein Schulfach sein sollte

In der heutigen Welt ist finanzielle Bildung eine grundlegende Fähigkeit, die jeder Mensch beherrschen sollte – ähnlich wie Lesen, Schreiben oder Rechnen. Dennoch wird sie in den meisten Schulsystemen nur am Rande oder gar nicht behandelt. Dabei betrifft finanzielle Kompetenz jeden Einzelnen im Alltag: Sei es beim Umgang mit dem eigenen Konto, bei der Aufnahme eines Kredits oder der Planung der Altersvorsorge. Gerade deshalb sollte finanzielle Bildung bereits in der Schule vermittelt werden – und zwar als fester Bestandteil des Lehrplans.

Ein zentraler Grund für die Einführung finanzieller Bildung in Schulen ist die Prävention von Verschuldung. Studien zeigen, dass viele junge Erwachsene bereits kurz nach dem Schulabschluss in finanzielle Schwierigkeiten geraten, weil sie nicht gelernt haben, mit Geld verantwortungsvoll umzugehen. Sie unterschätzen die Risiken von Konsumkrediten, verstehen die Bedingungen von Handyverträgen nicht oder schließen teure Ratenzahlungsverträge ab. Mit fundierten Kenntnissen über Zinsen, Schuldenfallen und Haushaltsplanung könnten viele dieser Fehler vermieden werden.

Zudem stärkt finanzielle Bildung das Selbstbewusstsein und die Unabhängigkeit junger Menschen. Wer früh lernt, wie man ein Budget erstellt, spart, investiert oder Versicherungen sinnvoll auswählt, wird seltener von anderen abhängig sein – sei es von den Eltern oder vom Staat. Gerade in einer zunehmend komplexen Wirtschaftswelt ist es entscheidend, informierte Entscheidungen treffen zu können. Ohne dieses Wissen geraten viele Menschen leicht in die Rolle von „finanziellen Analphabeten“, die auf Beratung durch Dritte angewiesen sind, was nicht selten ausgenutzt wird.

Ein weiterer wichtiger Aspekt ist die Chancengleichheit. Kinder aus finanzstarken Familien lernen oft schon früh, wie Geld funktioniert, sei es durch das Vorbild der Eltern oder durch Gespräche am Esstisch. Kinder aus weniger privilegierten Verhältnissen haben diese Möglichkeit häufig nicht. Die Schule kann hier einen Ausgleich schaffen, indem sie allen Kindern und Jugendlichen denselben Zugang zu finanziellem Wissen ermöglicht – unabhängig von Herkunft oder sozialem Umfeld.

Außerdem fördert finanzielle Bildung die gesellschaftliche Stabilität. Menschen, die in der Lage sind, ihre Finanzen zu kontrollieren, tragen zu einer gesünderen Wirtschaft bei: Sie konsumieren bewusster, sparen für Notlagen und Altersvorsorge, und sie sind weniger anfällig für Überschuldung. Das entlastet langfristig auch das Sozialsystem.

Zusammenfassend lässt sich sagen: Finanzielle Bildung sollte kein Luxus oder ein freiwilliges Zusatzangebot sein, sondern ein essenzieller Teil der schulischen Allgemeinbildung. Je früher junge Menschen lernen, mit Geld klug umzugehen, desto besser sind sie für die Herausforderungen des Lebens gewappnet. Schulen haben die Aufgabe, Kinder und Jugendliche nicht nur auf Prüfungen, sondern auf das Leben vorzubereiten – und dazu gehört ganz klar auch der richtige Umgang mit Finanzen.

Der Weg des größten Schmerzes

Viele Menschen sind aufgrund der aktuellen Lage verunsichert, ob sie ihr Geld jetzt anlegen oder lieber warten sollen. Der DAX hat sich seit seinem Tiefststand vor einigen Wochen bereits wieder um ca. 40% erholt. Wer also im März mutig investiert hat, dessen Depot dürfte ordentlich im Plus sein. Doch im Nachhinein ist so etwas natürlich immer leicht zu sagen. Den perfekten Einstiegspunkt findet man in der Regel nicht. Zudem braucht es, wie oben bereits erwähnt, eine ordentliche Portion Mut, bei so einer Krise und Stimmung tatsächlich antizyklisch zu investieren!

Es kommen fast täglich Anfragen wie es denn nun weitergeht und ob man jetzt noch auf den fahrenden Zug aufspringen soll.

Hier die Antwort: Ich weiß es nicht! Ich habe keine Glaskugel und ich werde mich hüten, Ihnen in solch‘ unsicheren Zeiten Anlagetipps zu geben. Trotzdem habe ich natürlich eine Meinung, welche ich Ihnen nicht vorenthalten möchte. Wie ich persönlich weiter vorgehen werde, ist wie folgt:

Der DAX, hier stellvertretend für die „Börse“ (jaja, das stimmt nicht, weil die amerkanischen Indizes deutlich besser performen), ist seit seinem starken Knick wieder deutlich auf dem Weg nach oben.

Bild: Eigene Darstellung

Dieser Anstieg ist erstaunlich, sind die Zahlen aus der Wirtschaft doch verheerend. Selbst große, bisher gesunde Unternehmen, wie zum Beispiel Lufthansa, kämpfen ums Überleben und sind auf Staatshilfen, also Steuergelder, angewiesen. Zudem haben bereits viele Menschen ihre Arbeit verloren bzw. sind in Kurzarbeit. Warum steigen also die Börsen? Es liegt an den unglaublich vielen Milliarden, welche die FED, die EZB und die Regierungen in Umlauf bringen. Es wird Geld gedruckt, dass es nur so kracht und dieses Geld lässt die Aktienkurse steigen. Diese Billionen (!) Euro und Dollar werden uns mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit um die Ohren fliegen. Die Rechnung wird kommen und Sie können sich sicher vorstellen, wer sie bezahlen muss? Zudem werden gerade alle Short-Seller (Spekulanten, die auf fallende Kurse wetten) aus dem Markt gedrückt, was die Kurse ebenfalls steigen lässt.

Wie geht es weiter?

Ich persönlich werde warten. Oben auf dem Bild sehen Sie 2 Szenarien, die eintreten könnten. Oben der grüne Pfeil setzt die Erholung fort und die Börsen erreichen neue Allzeithochs. Ich selbst bin da etwas pessimistischer und erwarte den Verlauf des roten Pfeils. Warum? Weil wir eine Wirtschaftskrise haben! Die Zahlen der Unternehmen sind eine Katastrophe. Gleichzeitig steigen jetzt viele Neulinge an der Börse ein und hoffen auf weiter steigende Kurse. Die Stimmung ist aufgrund der Lockerungen optimistisch, dass es bald wieder „normal“ weitergeht. Die Börse geht aber fast immer den Weg des größten Schmerzes! So wie jetzt die Short-Seller auf die Nase bekommen, werden dann vermutlich all‘ die Optimisten eine drauf bekommen, denn die Börse geht den harten Weg. Will heißen: Wenn alle steigende Kurse erwarten, werden sie fallen.

Die zweite Corona-Welle steht außerdem noch aus. Ich gehe von einer langen Abwärtsbewegung aus, die sogar neue Tiefs mit sich bringen könnte!

Auch können die Regierungen und Notenbanken nicht unendlich weiter Geld drucken. Die Staatshilfen werden nicht ewig halten und dann werden viele Pleiten folgen. Man mag sich gar nicht ausdenken was passiert, wenn durch die vielen Insolvenzen auch die Banken in Bedrängnis geraten…!

Sie haben in den letzten Wochen satte Gewinne gemacht? Dann sollten Sie sich jetzt überlegen, den Gewinn mitzunehmen und eventuell auszusteigen. Sie haben aufgrund der Lage gezögert? Ich sage es mal so: Lieber nicht investiert sein, als später jahrelang auf einem Verlust zu sitzen.

Es gilt wie immer: Lassen Sie sich nicht von Emotionen (ich muss jetzt dabei sein!) leiten. Folgen Sie nicht der Herde und beobachten Sie den Markt ganz genau, bevor Sie Ihr sauer verdientes Geld investieren! Halten Sie Ihr Geld zusammen und bleiben Sie gesund!

*Update* vom 10.11.2020

Es ist offensichtlich die grüne V-Linie geworden. Glückwunsch an diejenigen, die investiert waren. Ab jetzt ist wieder Vorsicht angesagt, denn nachdem die Wahl in den USA entschieden ist und gestern ein Impfstoff angekündigt wurde, haben wir nochmal mehrere Kurssprünge gesehen. Die wichtigen Indizes haben jetzt ihre Höchststände erreicht und teilweise sogar übertroffen. Wer also jetzt in Aktien oder ETFs investieren möchte, der sollte sich das genau überlegen und nur dann investieren, wenn er einen Anlagehorizont von mehr als 10 Jahren hat.

 

Ausgangssperre? Zeit, sich um Ihre Finanzen zu kümmern

Die Welt befindet sich in einer Krise und schuld ist ein Virus namens Corona. An diesem Wochenende soll sich entscheiden, ob es eine Ausgangssperre gibt. Vermutlich werden wir die bekommen und unser Leben, so wie wir es kennen, damit weiter eingeschränkt. Viele Firmen und Geschäfte mussten bereits schließen und bringen sowohl die Inhaber, wie auch die Angestellten jetzt in Bedrängnis. Auch die Finanzmärkte befinden sich weiterhin im freien Fall. Viele Gründe, sich spätestens JETZT um seine Finanzen zu kümmern!

Bild von Alexandra_Koch auf Pixabay

Sie sind von Arbeitslosigkeit oder Kurzarbeit betroffen? Das ist hart und bedauerlich, aber stecken Sie jetzt bitte nicht Ihren Kopf in den Sand. Das wäre genau das Falsche! Was müssen Sie jetzt tun? Handeln Sie! Ihr Einkommen wird sich drastisch verringern, daher müssen Sie Ihre Kosten senken.

Wie ich bereits in diesem Beitrag ausführlich beschrieben habe, müssen Sie Ihre laufenden Kosten gründlich überprüfen und minimieren.

Die Bundesregierung hat mal wieder Hilfe in Form von vielen Milliarden versprochen. Das hört sich zwar zunächst ganz toll an, doch hier liegt die Krux im Detail. Es wir mal wieder den Großkonzernen geholfen, angeblich um Arbeitsplätze zu sichern. Wer bezahlt das letztlich? Der Steuerzahler! Wer zahlt hier in Deutschland hauptsächlich die Steuern? Nicht die Großunternehmen, denn die zahlen hierzulande dank vieler Steuerschlupflöcher fast gar keine Steuern. Das Land wird getragen von den kleinen Unternehmen und hauptsächlich vom Mittelstand, welcher die meisten Arbeitsplätze stellt und die höchste Steuerlast inne hat. Doch genau hierfür sind bisher fast keine Hilfen zu sehen (und auch nicht zu erwarten). Die Frage ist, wie lange ein System laufen kann, wenn die tragenden Säulen nicht unterstützt werden? Wir werden es sehen.

Das bedeutet: Sie sind mal wieder weitgehend auf sich alleine gestellt und können sich auf Ihre gewählten Politiker nicht verlassen!

Schauen Sie sich jetzt Ihre Kontoauszüge an und gehe Sie Schritt für Schritt alle Positionen durch! Senken Sie vor allem laufende Kosten wie Strom, Versicherungen, Abos usw. Nutzen Sie dazu Vergleichsrechner, um einfach und schnell zu wechseln und bares Geld zu sparen. Es ist jetzt die Zeit, sein Geld zusammenzuhalten. Vermeiden Sie die nächsten Wochen unnötigen Konsum. Machen Sie keine Schulden! In einer Finanzkrise sind Schulden doppelt schlecht. Sie wissen nicht, ob Sie Ihre Raten dauerhaft bedienen können. Zudem wissen Sie generell nicht, wie es weitergeht und im Falle einer Hyperinflation (Gott bewahre, aber nicht unwahrscheinlich), wird Ihr Vermögen, wenn Sie denn welches besitzen, zwar wertlos, Schulden bleiben aber bestehen und werden genau umgerechnet.

Sie haben einen „Systemrelevanten Job“, welcher sicher ist und bleibt? Glückwunsch und danke für Ihren Einsatz! Auch Sie sollten sich um Ihre Finanzen kümmern – jetzt mehr denn je! Sie haben die Möglichkeit, einige Euro im Monat zur Seite zu legen? Dann ist jetzt der perfekt Zeitpunkt, um einen ETF-Sparplan zu starten! Wie? Das erkläre ich Ihnen HIER. Der Vorteil bei ETFs: Ihr Geld steckt dann in echten Sachwerten (Unternehmensanteilen) und ist so viel sicherer vor Inflation oder Enteignung (ja, auch die kann theoretisch kommen!).

Sie haben eine größere Summe Erspartes auf einem Sparbuch oder Konto? Dann sollten Sie sich jetzt Gedanken darüber machen, wie Sie Ihr Geld in einen sicheren Hafen bringen. Ich bin zwar kein Hellseher, aber ich ich denke, der Euro wird es nicht mehr lange machen. Investieren Sie Ihr Geld klug in Sachwerte wie ETFs, Gold usw., um den Wert zu erhalten. Die Betonung liegt auf KLUG! Bleiben Sie ruhig und bedacht und folgen Sie nicht der Herde. Von Immobilien würde ich persönlich derzeit abraten, denn auch diese Blase könnte in Kürze als Folge der Krise platzen.

Fazit:

Gerade in einer Finanzkrise ist es wichtig, sich um sein Geld und den Erhalt seines Wohlstandes zu kümmern. Nehmen Sie sich die Zeit, glauben Sie nicht den Rattenfängern (Politikern, Bankern usw.), sondern übernehmen Sie selbst Verantwortung. Wie immer gilt: Verlassen Sie sich auf niemanden, außer auf sich selbst – und bleiben Sie gesund! 😉

 

 

Immobilien-Crowdfunding

Immobilien-Crowdfunding: gute Rendite oder Risiko? Lesen Sie hier meine Erfahrungen.

Crowdfunding ist seit Jahren in aller Munde und aus der Finanzierungswelt von Start-Ups nicht mehr wegzudenken. Denn mit der Schwarmfinanzierung lassen sich interessante Produkte und Geschäftsideen finanzieren, deren Business-Pläne sonst in den virtuellen Papierkörben von Kreditgebern gelandet wären. Seit kurzer Zeit sind auch einige Anbieter am Markt, die ihre Immobilien-Projekte mit dieser Finanzierungs-Methode verwirklichen. Das bietet auch für private Sparer eine interessante und lukrative Anlagemöglichkeit.

Was ist Immobilien-Crowdfunding?
Beim Immobilien-Crowdfunding bzw. Immobilien-Crowdinvesting wird ein Teil eines Bauprojektes durch viele kleine Geldgeber investiert. Dabei kann es sich um die Sanierung eines Altbaus, dem Neubau eines Wohnhauses, aber auch den Bau einer Klinik oder eines Bürogebäudes handeln. Viele Bauträger entscheiden sich für diese Form der Finanzierung, weil ihnen für die Gesamtfinanzierung ihrer Projekte zu wenig Eigenkapital zur Verfügung steht. Das durch Crowdfunding eingenommene Geld wird von den Banken als Eigenkapital gewertet und macht so die Finanzierung des geplanten Projekts für den Bauträger möglich.
Seit kurzer Zeit ist auch die Investition in sogenannte Bestandsimmobilien möglich. Dabei investiert man sein Geld in vollvermietete Zinshäuser und erhält in regelmäßigen Abständen einen Teil der Mieterträge ausgeschüttet.

Wie funktioniert Immobilien-Crowdinvesting?
Der erste Schritt zum Immobilien-Crowdinvesting ist die Suche nach einer geeigneten Plattform, auf der entsprechende Objekte angeboten werden, in die man investieren kann. Die Branche ist zwar noch jung, dennoch haben sich bereits diverse Anbieter am Markt etabliert.
Auf den Plattformen selbst sind die unterschiedlichen Projekte dargestellt, die zur Finanzierungsbeteiligung angeboten werden. Die drei entscheidenden Faktoren, die man bei der Wahl der Immobilie beachten sollte, sind der angebotene Zinssatz, die Laufzeit des Projektes sowie die Mindestbeteiligung.
Die Zinssätze bewegen sich je nach Immobilie dabei gewöhnlich zwischen 4 und 7,5 %, wobei europäische, aber nicht in Deutschland ansässige Plattformen, wie zB. Estateguru*, in der Regel deutlich mehr Rendite bringen (> 10%). Das liegt daran, dass deutsche Anbieter viel stärker reguliert werden, was sie zwar vermeintlich nicht sicherer macht, was aber wegen des erheblichen Aufwandes und der dadurch entstehenden Kosten auf die Rendite drückt. Dabei gilt wie bei den meisten Investments: je höher das Risiko, desto höher ist auch der Zinssatz. Vollvermietete Bestandsimmobilien haben meist einen geringeren Zinssatz, das Risiko eines Ausfalls ist hier aber eben auch deutlich geringer. Auf einigen Plattformen wird bei den einzelnen Projekten auch ein Rating vorgenommen, um das Risiko für die privaten Investoren transparenter darzustellen.
Die Laufzeiten variieren zwischen 12 und 48 Monaten. Einige Anbieter schütten die Rendite bereits regelmäßig während der Projektphase aus, während andere den investierten Betrag und die angefallenen Zinsen erst nach dem Ende des Projekts auszahlen.
Die Mindestbeteiligung bei der Investition startet bei vielen Projekten schon bei 250 Euro. Manche Anbieter fordern bei einigen Projekten aber auch eine höhere Einzahlung von bis zu 1.000 Euro.

Welche Vor- und Nachteile hat Immobilien-Crowdfunding?
Der deutsche Immobilien-Markt ist seit Jahren im Aufschwung und die Preise für Wohnraum boomen. Das ist als privater Mieter zwar unerfreulich, doch die Kehrseite der Medaille ist, dass man diese Preisentwicklung durch kluge Investments auch für sich nutzen kann. Doch der Immobilien-Markt ist heiß umkämpft und als Laie hat man es schwer, Fuß zu fassen und an aussichtsreiche Projekte heranzukommen.
Durch Immobilien-Crowdfunding ist es deutlich einfacher, in Immobilien zu investieren, als wenn man selbst eine Wohnung kauft und diese dann vermietet bzw. saniert und wieder verkauft. Wer mit den Tücken des Marktes nicht vertraut ist, findet hier eine einfache Möglichkeit, sich an lukrativen Projekten zu beteiligen. Natürlich geht das zu Lasten der Erträge. Wer den Markt gut kennt, kann mit eigenen Immobilien sicher mehr Geld machen, doch auch schnell viel mehr Geld verlieren.

Gegenüber anderen Investment-Möglichkeiten bietet Immobilien-Crowdfunding relativ kurze Laufzeiten bei gleichzeitig attraktiven Renditen. Zinsen in der Höhe, wie sie auf den genannten Plattformen angeboten werden, sind bei anderen Investitionen derzeit kaum am Markt zu bekommen. Wer sein Geld nicht ewig binden möchte, findet hier eine gute Möglichkeit, in Projekte mit recht kurzer Laufzeit schon ab zwölf Monaten zu investieren.

Doch man sollte sich natürlich von den hohen Zinsen nicht blenden lassen. Wenn das Projekt schief geht, muss der Bauträger möglicherweise Insolvenz anmelden und das Geld geht ganz oder zumindest teilweise verloren. Das geht oft schneller, als man denkt. Es kann beispielsweise zu Verzögerungen im Genehmigungsverfahren oder bei der Fertigstellung der einzelnen Wohneinheiten kommen. Wird das Bau-Budget überschritten, werden weitere Finanzierungsquellen erforderlich, um weiter bauen zu können. Findet sich niemand, der weiter in das halbfertige Projekt investieren will, wird auch nicht weiter gebaut.
Bei der Abwicklung der Rückzahlung haben Sie nicht gerade die besten Karten, denn bei dem Investment handelt es sich um ein sogenanntes nachrangiges Darlehen. Das bedeutet, dass es im Falle einer Insolvenz erst zu einer Rückzahlung Ihres investierten Geldes kommt, nachdem alle anderen nicht nachrangigen Gläubiger wie Banken und Lieferanten ihr Geld in voller Höhe erhalten haben.

Sinnvoll ist es daher, nicht alles auf eine Karte zu setzen und sein Geld nur in ein Projekt zu investieren, sondern das Kapital auf mehrere unterschiedliche Projekte aufzuteilen. Auch wenn es die Abwicklung ein wenig komplizierter und unübersichtlicher macht, empfiehlt es sich ebenso, auch bei unterschiedlichen Plattformen zu investieren. Denn natürlich unterscheidet sich auch die Qualität der Plattformen bei der Einschätzung der Wirtschaftlichkeit von den angebotenen Projekten.

Wie bei allen anderen Investments sollte man sich auch beim Crowdinvesting in Immobilien auf seinen Hausverstand verlassen. Das heißt: investieren Sie nur in Projekte, die Sie auch wirklich verstehen und lassen Sie sich dabei nicht von schönen Bildern und blumigen Beschreibungen blenden. Es gibt immer das Risiko eines Totalverlustes. Mit Weitsicht und dem entsprechenden Augenmaß ist Immobilien-Crowdfunding jedoch eine interessante und lukrative Anlagemöglichkeit.

Fazit: Ist Immobilien-Crowdinvesting empfehlenswert?

Ich persönlich würde diese Investitionsmöglichkeit NEUTRAL bewerten. Warum neutral?

Es ist keine schlechte Möglichkeit, sein Geld zu investieren, aber es gibt eben bessere:

Wer in Immobilien investieren möchte, der ist mit Immobilien-ETFs oder REITs deutlich besser, weil flexibler und vor allem sicherer aufgehoben. Lesen Sie bitte HIER meinen Beitrag dazu.

Wer sich generell für Crowdinvesting interessiert, der sollte sein Geld lieber in P2P-Kredite bei zB. Bondora* oder Mintos* investieren. Die Zinsen dort sind sehr lukrativ und man kann sein Geld dort wesentlich breiter streuen, was mehr Sicherheit bringt.

Wenn Sie trotzdem Ihr Geld in Immobilien-Crowdfunding anlegen möchten, dann sollten Sie lieber einen europäischen Anbieter wie zB. Estateguru* nehmen, weil Sie bei diesem Anbieter Zinsen von bis zu 12% bekommen und bereits ab 50,- Euro loslegen können. Bei deutschen Anbietern sind Sie in der Regel nicht sicherer aufgehoben, bekommen aber nur ca. die Hälfte an Zinsen. Meiden Sie Anbieter, welche überall agressiv Werbung schalten, denn das kostet viel Geld und Sie können sich sicher denken, wer das letztlich bezahlt bzw. von wessen Rendite diese Kosten dann abgehen!

Im nächsten Beitrag erkläre ich Ihnen Schritt für Schritt, wie das Geld anlegen bei Estateguru* funktioniert.