Finanzielle Planung für Berufsanfänger Teil 2
Teil 2. Nebenkosten
Hat man bereits eine eigene Wohnung, lassen sich bestimmte Kosten leider nicht vermeiden. Jede Position für sich genommen mag nicht so ins Gewicht fallen, aber zusammen machen sie einem quasi das Konto leer. In diesem Beitrag zeigen ich ihnen, wie sie leicht einige wenige bis viele Euro im Monat sparen, ohne auf irgendwas verzichten zu müssen. Oft sind nur ein paar Minuten Zeit und wenige Klicks nötig, um ein ordentliches Sümmchen mehr im Geldbeutel zu haben. Gerade bei den Nebenkosten lässt sich spielend leicht bares Geld sparen.
Strom
Hier lässt sich in nur wenigen Minuten ein stattliches Sümmchen sparen. Für einen 1 bis 2 Personenhaushalt kann man mit ca. 2000 bis 2500 kWh Vebrauch im Jahr rechnen. Hundert Euro und mehr Ersparnis im Jahr sind da durchaus drin. Einmal im Jahr sollten Sie deshalb einen gängigen Vergleichsrechner* aufsuchen und überprüfen, ob Ihr Tarif noch der günstigste ist. Falls Sie den Stromanbieter wechseln, winken sehr oft auch Neukundenboni und andere Vorteile. Merken Sie sich aber den Kündigungszeitpunkt gut. Tragen Sie sich den am besten in einen Kalender ein, um ihn nicht zu verpassen, denn oft werden Stromverträge ab dem zweiten Jahr deutlich teurer.
Wasser
Obwohl Wasser selbst nicht sehr teuer ist, kann man auch da ein paar Euro im Jahr sparen. Am Wasserverbrauch hängt das Abwasser mit dran, welches Sie ebenfalls in ihren Nebenkosten finden, und was in der Regel relativ teuer ist. Daher ganz einfache Tipps, um den Wasserverbrauch zu reduzieren:
Duschen statt baden! Beim Baden brauchen Sie deutlich mehr Wasser als beim Duschen. Da läppert sich über das Jahr ganz schön was zusammen. Versuchen Sie daher, das gemütliche, heiße Bad seltener zu genießen und lieber öfter zu duschen. Benutzen Sie einen wassersparenden Duschkopf. Sie werden fast keinen Unterschied merken, aber nochmal bis zu 50% an Wasser einsparen. Das tut Ihrem Geldbeutel und der Umwelt gut!
Heizung
Als Mieter haben Sie beim Heizen nur eine Stellschraube: den Verbrauch! Überprüfen Sie daher ihr Heizverhalten ganz genau. Heizen Sie mit offenem Fenster? Heizen Sie die Wohnung, wenn Sie bei der Arbeit sind? Vielleicht können Sie an Ihren Heizkörpern die Thermostate gegen energiesparende oder sogar smarte Varianten tauschen. So könnten Sie z.B. einstellen, dass sich die Heizung eine halbe Stunde, bevor Sie von der Arbeit nachhause kommen, einschaltet. Die Heizkosten sind eine der größten Positionen in den Nebenkosten. Selbst bei Neubauten, die mit modernen Heizungen ausgestattet und gut gedämmt sind, sind die Heizkosten leider oftmals viel zu hoch. Der Grund sind Kostentreiber wie Wärme-Contracting oder Fernwärme. Achten Sie deshalb genau auf ihre Heizgewohnheiten – Ihr Konto wird es Ihnen danken!
Müll
Das Entsorgen von Müll kostet viel Geld. Sie haben ihren eigenen Müllbehalter? Dann schauen Sie in Ihren Unterlagen nach, wie viele Leerungen in den Jahresgebühren mit drin sind. Stellen Sie ihren Müllbehälter nicht einfach gedankenlos bei jeder Leerung auf die Straße, sonst kann das, Sie werden es schon vermuten, richtig teuer werden. Die Kosten für die zusätzlichen Leerungen werden einzeln aufgeschlagen und erscheinen, wie sollte es anders sein, auf Ihrer jährlichen Nebenkostenabrechnung. Halten Sie die inkludierten Leerungen ein, auch hier kann ein Kalender helfen, und passen Sie ggf. die Größe des Müllbehälters an. Vielleicht können Sie einen kleineren nehmen, wenn Sie den Abfall gründlicher trennen?
Telefon (Festnetz)
Zwar benutzen in Zeiten von Handy-Flatrates viele das klassische Festnetz-Telefon nicht mehr – einen Anschluss braucht man wegen der Internetanbindung trotzdem. Die gängigen Anbieter bieten Telefon und Internet in der Regel nur in Kombination an. Hier gilt ebenfalls: Ein Vergleichsrechner* ist Ihr Freund! Durch das Wechseln des Anbieters lässt sich hier wieder bares Geld sparen, denn Neukunden werden mit besonderen Konditionen gelockt. Wichtig: Die Verträge laufen häufig 2 Jahre lang und sollten genau so oft von Ihnen überprüft und ggf. gekündigt werden. Ich selbst wechsle alle 2 Jahre mit wenigen Mausklicks und zahle so im Schnitt ein gutes Drittel weniger als die Normalpreise der „Bestandskunden“. Die Rufnummernmitnahme ist heutzutage zum Glück kein Problem mehr.
Fazit: Wenn Sie alleine schon bei Strom, Heizung und Telefon jeweils 10,-Euro im Monat sparen, was ganz leicht drin ist, dann haben Sie im Jahr 360,-Euro mehr in der Tasche. In 5 Jahren sind das 1800,- Euro und in 10 Jahren 3600,-Euro! Dazu mussten Sie fast nichts machen und haben auf NICHTS verzichtet. Mit 30,-Euro/Monat könnten Sie schon einen ETF-Sparplan starten, welcher Ihnen, eine Rendite von 8% angenommen, in 10 Jahren nicht nur 3600,-Euro, sondern ca. 5440,-Euro bescheren würde. Ist das Motivation genug?