Archiv der Kategorie: Ratgeber

Fachchinesisch in einfachen Worten erklärt – natürlich im Rahmen meiner Möglichkeiten ;-)

Das Tagesgeldkonto – die bessere Matratze

Jahrelang war das Tagesgeldkonto eine sehr beliebte Anlageform in Deutschand. Die Vorteile lagen klar auf der Hand: Es gab ordentlich Zinsen und man konnte jederzeit auf das Geld zugreifen, war also sehr flexibel. Eigentlich die perfekte Geldanlage für den in der Regel sehr ängstlichen, konservativen deutschen Sparer. Doch das ist seit Jahren leider vorbei, denn selbst auf den besten Tagesgeldkonten bekommen Sie heute maximal 0,5% Zinsen. Das Tagesgeldkonto ist damit eine weitere Geldanlage, welche durch die Nullzinspolitik der EZB nicht mehr funktioniert und somit eigentlich unnötig geworden ist. Es eignet sich daher lediglich nur noch als Parkplatz für Ihr Geld, quasi als bessere Matratze. Dennoch parken immernoch Millionen Sparer Ihr Geld darauf, weil sie schlicht weg nicht wissen, was sie mit ihrem Geld sonst anstellen sollen. Der Satz „Es gibt ja sowieso keine Zinsen“ ist mittlerweile Standart geworden und man hat regelrecht resigniert.
Meine Meinung:
Das Tagesgeldkonto hat keine Funktion mehr und ist daher als Geldanlage ungeeignet.
Wenn Sie trotzdem Ihr Geld dort parken möchten, sollten Sie ganz genau vergleichen*.

Hier finden Sie eine richtige Aternative zum Tagesgeldkonto.

Die Riester-Rente ist keine gute Altersvorsorge

Statistisch gesehen werden wir, verglichen mit vorherigen Generationen, immer älter. Die gute Ernährung, ein hohes Wohlstandsniveau und eine Arbeitswelt, welche die Gesundheit der Arbeitnehmer/-innen betont („Work-Life-Balance“), sorgen für einen sehr guten Gesundheitszustand. Wir werden vermutlich auch im Alter noch Hobbies ausüben und ein aktives Leben führen können. Dazu brauchen wir natürlich eine auskömmliche Rente. Das Rentenniveau Netto vor Steuern liegt laut Wikipedia bis zum Jahr 2020 bei 46 Prozent und bis zum Jahr 2030 bei 43 Prozent.

Alt und arm
2002 wurde deshalb bereits die Riester-Rente eingeführt, da man im Zuge einer Reform der Rentenversicherung das Rentenniveau senkte. Der Bürger sollte nun auch privat vorsorgen, um die entstehende Lücke zu füllen.
Unterstützt wird das Ganze vom Staat mit Zulagen und Steuervorteilen.
So um das Jahr 2003 schien die Begeisterung für die Riester-Verträge fast schon ungebremst zu sein. Die ersten Anlegerinnen und Anleger hatten die Verträge abgeschlossen und die Zulage für das erste Jahr erhalten.
Klingt super, oder? Vergessen Sie es! Die Versicherungslobby hat hier mal wieder ganze Arbeit geleistet und jede Menge Geld verdient.

Die Stimmung trübte sich nach und nach ein. Warum? Hohe Gebühren, teilweise aggressives Vertriebsverhalten und mangelnde Detailinformationen ließen einen faden Beigeschmack entstehen und Kritik immer lauter werden..
Sehr viele Anbieter von Riester-Verträgen nutzen eine in vielen Branchen etablierte Werbemasche: Sie plakatieren lediglich die Höhe der Zuzahlung und rechnen diese bis zum Renteneintritt hoch. Nach dem Motto: Wer kann denn schon „Nein“ sagen, wenn Vater Staat einen sehr hoch aussehenden Betrag dazu schießt? Dazu noch der Hinweis auf mögliche steuerliche Gutschriften – ohne zu sagen, dass die Auszahlung am Ende mit Ihrem persönlichen Steuersatz versteuert wird.
Bei den allermeisten Verträgen zahlen Sie unterm Strich drauf, denn die mikrigen Zulagen werden von den Kosten für z.B. Vertrieb, Abschluss und Verwaltung regelrecht aufgefressen.

Je jünger, desto nachteiliger

So zitiert die renommierte Wirtschaftswoche, die garantiert nicht als banken- und unternehmerfeindlich angesehen werden kann, eine Studie der Verbraucherzentralen (hier geht’s zum Artikel). Dieser zufolge wären die Verträge sicher, aber teuer!
Als ersten Nachteil der meisten Riester-Verträge beleuchtet die Studie – beispielsweise bei 30 Jahren Laufzeit – jährliche Kosten zwischen 0,56 und 3,10 Prozent. Im Gegenzug würde das Geld „sicher“ angelegt werden. Dies bedeutet beispielsweise für einen Berufseinsteiger (Anfang der „20er“), dass er zum Rentenbeginn – also mehr als 40 Jahre später eine Rückzahlung erhalten würde, die mindestens aus Einzahlungen plus Zulagen besteht.
Im Klartext heißt dies: Der Anbieter garantiert lediglich eine Null Rendite, für die er den Anleger auch noch zur Kasse bittet.
Eine weiterer, gewaltiger Nachteil ist die lange Bindungsdauer der Riester-Rente. Sie sind damit sehr unflexibel und wer kann schon auf Jahrzehnte im voraus planen? Würden Sie aus einem privaten Grund Ihren Riester-Vertrag sich vorzeitig auszahlen lassen, dann schlägt der Gebühren-Hammer voll und ganz zu: Die einzige Möglichkeit ist eine Rückabwicklung unter Verlust der vom Staat gewährten Zulage.
Eine der wenigen Ausnahmen davon ist, wenn Sie sich einen Teil der Riester-Verträge sozusagen bei sich selbst ausleihen und damit eine Immobilie erwerben. Dann bleibt aber der Gebührennachteil erhalten und Sie müssten auch einen festen Rückzahlungsplan einhalten.
Einzige Möglichkeit nicht noch mehr Geld in einen bereits bestehenden Riester-Vertrag einzubezahlen wäre eine Unterbrechung der Einzahlungen für die Zukunft. Dann würden Zulagen & Co. für die bereits abgerechneten bzw. einbezahlten Kalenderjahre erhalten bleiben und der Vertragssaldo einfach in die Zukunft fortgeschrieben bzw. verzinst werden. Inklusive aller damit verbundener Nachteile. So ist das aktuell schon bei jedem 5. Vertrag geschehen (mehr Infos HIER).
Ähnlich nachteilig wirkt sich auch die Verknüpfung der Riester-Verträge mit Ihrer Steuer-ID aus: Wenn Sie beispielsweise für einige Jahre ins Ausland ziehen, können Sie keinerlei Neueinzahlungen in den Riester-Vertrag leisten, für die eine Zulage gewährt wird. Für diese ist – etwas zusammengefasst gesprochen – ein „Steuer-Wohnsitz“ im Inland erforderlich.

Als Fazit kann gesagt werden: Riester bedeutet hohe Gebühren, oft schlechte Rendite und eine fast lückenlose Abhebe- und Ausreisesperre für Ihr Geld!

Eine renditestarke Alternative zu einem Riester-Vertrag finden Sie in folgendem Beitrag:

Der ETF-Sparplan als Altersvorsorge

Es war einmal das Sparbuch

Wir kennen es alle und viele, vor allem die älteren unter Ihnen, werden vielleicht noch eins in der Schublade liegen haben: das Sparbuch! Als Kind hat man uns am „Weltspartag“ zur Bank geschickt, um das mühsam ersparte Geld auf ein Sparbuch einzuzahlen. Es gab noch kräftig Zinsen und man lernte spielerisch mit dem Geld umzugehen. Schön war’s!

Heutzutage ist das, Sie werden es sicher schon vermuten, keine gute Idee mehr! Es gibt einfach keine Zinsen mehr. Der Durchschnittszins auf Sparbüchern beträgt aktuell 0,1%.

Bei einer Inflation von ca. 2% verlieren Sie Jahr für Jahr an Wert und unflexibel sind Sie damit auch noch.

Viele Jahre  hatte man nun das Tagesgeldkonto als Alternative zum Sparbuch. Doch das ist nun seit geraumer Zeit leider auch keine Option mehr, wie Sie HIER nachlesen können.

Wenn Sie eine Vernünftige Alternative zum Sparbuch suchen, dann sollten Sie einfach mal hier schauen >>>

Warum sich die Kapitallebensversicherung nicht mehr lohnt

Foto: © photoschmidt / Fotolia

Die Deutschen lieben ihre Lebensversicherung. Laut dem Gesamtverband der Deutschen Versicherungswirtschaft e. V. (GDV)  gab es, Stand 2018, mehr aktive Verträge als Einwohner in Deutschland, nämlich 88,3 Mio Stück! Sie sind nunmal sehr konservative Sparer und dazu passt das Produkt LV vermeintlich am besten zu ihnen. So viele Menschen können sich doch nicht irren, oder? Oh doch! Mit einer Kapitallebensversicherung sparen Sie nicht, sondern Sie verbrennen regelrecht Ihr Geld.

 

Acht Gründe, warum eine Kapitallebensversicherung keine gute Geldanlage ist

Lange Zeit beliebt, oft totgesagt und dennoch immer noch angeboten: Die Lebensversicherung. In Form der Kapitallebensversicherung, welche einen Todesfallschutz mit einer lukrativen Geldanlage verbinden soll, ist sie immer noch ein häufig gewähltes Geldanlageinstrument. Die Vorteile liegen auf der Hand: Todesfallschutz plus Sparen gleich sichere Geldanlage. Jedoch ist die Frage: Ist dem wirklich so?

1. Kapitalbindende Geldanlage
Eine Lebensversicherung bindet Sie oft Jahre bis Jahrzehnte. Während man z.B. bei einem Fondsparplan Raten aussetzen und Anteile jederzeit verkaufen kann, sind Sie mit der Lebensversicherung festgelegt. Zwar kann man im Einzelfall durchaus Änderungen vornehmen, aber nur gegen horrende Gebühren. Wer beispielsweise in den ersten Jahren die Anlage gänzlich beenden und auszahlen möchte, geht womöglich (fast) leer aus. Der Grund führt uns zu Punkt…

2. Hohe Provisionen
Bei einer Lebensversicherung ist es nicht unüblich, dass mehr als fünf Prozent der Anlagesumme als Provision ausgezahlt werden. Besonders ungünstig: Diese werden größtenteils mit den ersten Raten verrechnet, sodass langfristig gesehen erst nach 1-3 Jahren mit dem „sparen und anlegen“ wirklich begonnen wird! Das schmälert den Zinseszinseffekt enorm.

3. Hohe Kosten
Neben den Provisionen fallen auch hohe Verwaltungsgebühren an. Kostet ein ETF beispielsweise 0,25% der Anlagesumme an Gebühren, sind bei einer Lebensversicherung 1-5% nicht unüblich.

4. Null Zins in der Nullzinsphase
Lebensversicherungen sind gesetzlich verpflichtet, einen Großteil der anzulegenden Gelder in festverzinsliche Wertpapiere zu investieren, wie z.B. Bundesanleihen. Da diese gerade in den letzten Jahren keine oder kaum Zinsen erwirtschaften, geht man als Anleger entsprechend leer aus. Zwar gibt es einen Garantiezins, doch…

 

5. Irreführende Versprechen
….ist dieser zur Zeit nahe 0% und zudem nur auf den sogenannten Sparanteil bezogen. Dies ist jener Anteil der monatlichen Rate, der übrig bleibt, wenn man von dieser alle Provisionen, Gebühren und die Kosten für den Todesfallschutz (oft in der Lebensversicherung inkludiert) abgezogen hat. Als Faustregel kann man sagen, dass der Sparanteil 85% der monatlichen Rate beträgt. So wird aus einem sowieso schon kleinen Garantiezins schnell ein Minuszins auf die gesamte Summe gesehen.

6. Weniger steuerfrei als gedacht
Die Hälfte der Kapitalerträge muss versteuert werden. Dies ist gerade bei einer langanhaltenden Niedrigzinsphase besonders bitter. Ausnahmen bestehen für Bestandspolicen, die vor dem 1.1.2005 abgeschlossen wurden.

7. Koppelung kostet Leistung
Eine Kapitallebensversicherung soll einen Todesfallschutz mit einer Geldanlage (z.B. als Vorsorge fürs Alter) kombinieren. Der Grundgedanke ist zwar an sich gut, doch gibt es oft für Sie als Kunde bessere Konditionen, wenn Sie dies in getrennten Verträgen bzw. Versicherungen regeln.

8. Im Fall der Fälle: Gar kein Geld
Haben Sie beispielsweise Ihr Geld in einen Immobilien- oder Aktienfonds angelegt, gehören die Anteile ihnen. Zwar kann die Fondsgesellschaft pleitegehen, doch sind Ihre Fondsanteile als sogenanntes Sondervermögen geschützt. Die Fondgesellschaft ist „nur“ Verwalter, nicht „Eigentümer“ der Gelder. Anders sieht es bei einer Lebensversicherung aus: Hier – salopp formuliert – verspricht Ihnen das Unternehmen, mit dem Geld gut umzugehen und nach Ablauf des Vertrages eine entsprechende Auszahlung zu tätigen (wenn Sie so wollen: Es hat bei Ihnen „Schulden“, weil es sich von Ihnen Geld geliehen hat und dieses nach Vertragslaufzeit zurückzahlen muss – und für das Recht, dass das Unternehmen bei Ihnen Schulden macht, kassiert es Gebühren und Abschlussgebühren). Geht die Versicherung nun Pleite, hat zwar der Gesetzgeber mit Ausfallregelungen vorgesorgt (und auch die Versicherer haben ein eigenes Schutznetz aufgebaut, genannt „Protektor“). Doch der § 314 VAG Zahlungsverbot – Herabsetzung von Leistungen besagt, dass der Gesetzgeber im „Notfall“ die Auszahlung ganz oder teilweise stoppen kann, um den Versicherer vor einer Schieflage (z.B. Insolvenz) zu retten. Sie als Anleger gehen dann leer aus.

Fazit:
Eine Kapitallebensversicherung ist gerade in Zeiten des Niedrigzinses keine gute Geldanlage. Sie erhalten am Ende der Laufzeit WENIGER Geld, als Sie eingezahlt haben. Da sind Sie sogar besser dran, wenn Sie Ihr Geld unter’s Kopfkissen legen!

Sie suchen echte Alternativen zur Lebensversicherung? Die finden Sie hier in der Kategorie Langfristige Geldanlagen >>>>

Warum Bausparvertäge eine schlechte Idee sind

Überlegen Sie sich, einen Bausparvertrag abzuschließen? Schließlich kennen Sie das noch von früher, als fast jeder einen hatte und er damit sozusagen „Pflicht“ war. Damals, damit meine ich vor mehr als 10 Jahren, war das auch eine an sich gute Sache. Die Zinsen beim Ansparen waren hoch, teilweise über 4%, und gleichzeitig sicherte man sich nach der Ansparphase günstige Kredite für seine Immobilie.

Foto: © Richard Villalon / Fotolia

Doch die Vorteile sind mit den Zinsen dahingeschmolzen. Sie bekommen auf das Geld, welches Sie ansparen, heutzutage fast NICHTS mehr. Dazu kommen hohe Kosten beim Abschluss (in der Regel 1% – 1,6% der Bausparsumme, bei 50000,- sind das mind. 500,-Euro Abschlussgebühren!) und laufende Kosten in Form von Gebühren. Die Bausparkasse muss schließlich auch von etwas leben und das zahlen nunmal Sie!

Die Kreditzinsen für eine Immobilienfinanzierung sind seit Jahren extrem tief (momentan durchschnittl. unter 1%, je nach Laufzeit) und das wird sich in den kommenden Jahren meiner Meinung nach nicht ändern. Die EZB hält an der Nullzinspolitik fest und überlegt aktuell sogar Negativzinsen einzuführen.

Im Klartext bedeutet das folgendes für den Bausparvertrag:

In der Ansparphase legen Sie durch hohe Kosten und niedrige Zinsen drauf.

Danach haben Sie keinen Vorteil durch günstige Dahrlehnen, weil die Zinsen wohl auf lange Sicht sowieso weit unten bleiben werden.

Fazit:

Es gibt keinen Grund, einen Bausparvertrag abzuschließen. Der einzige Grund wäre, wenn in den nächsten Jahren die Zinsen wieder steigen würden. Das wird aber ziemlich sicher nicht passieren! Werden Sie misstrauisch, wenn Banker oder Berater Ihnen das Gegenteil erzählen wollen. Die wollen Umsatz machen oder Provision verdienen, welche natürlich SIE bezahlen werden. Fragen Sie sich immer folgendes: Welchen Vorteil hat mein Gegenüber von dem netten Verkaufgespräch?

Eine billige und renditestarke Alternative zu unnützen Bausparvertägen zeige ich Ihnen in folgendem Beitrag:

Der ETF-Sparplan als Altersvorsorge