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Negativzinsen für alle!

Foto: © Андрей Яланский / Fotolia

Der aktuelle Einlagenzins liegt bei -0,5%, d.h. Banken müssen bei der der Europäischen Zentralbank (EZB) bereits Strafzinsen bezahlen. Bisher haben Banken es sich noch nicht getraut, diese direkt an den Kunden weiterzugeben. Es will diesbezüglich keine Bank die Erste sein. Stattdessen werden halt lieber die Gebühren erhöht und sich das Geld auf diesem Weg zurückgeholt, was man den Banken nichtmal verdenken kann, basiert doch deren Geschäftsmodell zum großen Teil auf Zinseinnahmen. Die EZB will mit allen Mittel die Inflation, welche derzeit bei 1,4% liegt, auf „knapp unter 2%“ bringen. Dazu hat sie in den letzten Jahren die Geldpoltik so stark gelockert, dass wir nun bei 0% Zinsen stehen.
Eine gesunde Inflation ist nötig, um Wirtschaft und Konsum anzukurbeln. Denn bei einer drohenden Deflation, also stetig fallenden Preisen, würden die Menschen ihr Geld nicht mehr ausgeben mit der Erwartung, dass die Preise noch weiter fallen. Die Wirtschaft schrumpft, dadurch fallen Arbeitsplätze weg, dadurch sinkt der Wohlstand – ein Teufelskreis, der definitiv nicht wünschenswert ist.
Doch was bedeutet das für uns Sparer?
Für uns Sparer bedeutet das, wenn wir unser Geld auf der Bank aufbewahren, denn mit Anlage hat das nichts mehr zu tun, verlieren wir real 1,4% im Jahr. Somit haben wir tatsächlich bereits einen Minuszins. Die hohen Gebühren, welche die Banken erheben müssen, um zu überleben, kommen da noch oben drauf!
Unter Christine Lagarde, der Nachfolgerin von EZB-Chef Mario Draghi, wird sich das höchstwahrscheinlich nicht ändern, sondern eher noch verschärfen, denn sie will und wird die lockere Geldpolitik weiterführen, was vermutlich noch tiefere Leitzinsen bedeutet.
Da nützen auch die populistischen Parolen von Bayerns Ministerpräsident Söder nichts, der jetzt prüfen lassen will, ob der Minuszins bis 100000,-€ verboten werden kann. Ein sozialistischer Vorschlag, der an Lächerlichkeit kaum noch zu überbieten ist. Nicht, dass ich die Banken in Schutz nehmen möchte, aber wenn die reihenweise pleite gehen, und einige sind schon schwer am straucheln, wer muss die dann wohl retten? Richtig, wir Steuerzahler!
Was soll man also tun?
– Machen Sie sich Gedanken um ihre Finanzen!
– Lassen Sie Ihr Geld nicht auf dem Tagesgeldkonto oder Sparbuch verrotten!
– Lassen Sie Ihre Kaufkraft nicht von Jahr zu Jahr abschmelzen, indem Sie einfach nichts tun!
– Investieren Sie Ihr Geld intelligent! Wie? Schauen Sie dazu in die Rubrik „Gute Geldanlagen“ oder fragen Sie einen unabhängigen Finanzberater. Unabhängig heißt: Der lebt nicht von Provisionen, sondern den müssen Sie für seine Beratung bezahlen.
– Fragen Sie nicht Ihren Banker und fragen Sie auf gar keinen Fall einen Versicherungsmakler!

Sie möchten das Ganze aussitzen, frei nach dem Motto „Irgendwann werden die Zinsen schon wieder steigen“? Das werden sie ganz sicher! Nur wird das, nachdem, was wir momentan wissen, mehrere Jahre, im Zweifel sogar Jahrzehnte dauern. Wollen Sie Ihr sauer erspartes Geld so lange schrumpfen lassen?

Der ETF-Sparplan als Altersvorsorge

Wie lege ich mein Geld in Zeiten von Nullzins mittel- oder langfristig sinnvoll an?
Gibt es eine echte Alternative zur Kapitallebensversicherung, Bundesanleihen oder dem Bausparvertrag?
Ja, den ETF-Sparplan.
Eine günstigeres und rentableres Produkt gibt es zur Zeit nicht. Um es mit den Worten von „Mutti“ zu formulieren: Er ist alternativlos.
Was ein ETF ist, habe ich an anderer Stelle bereits ausführlich beschrieben.
Was sind die Vorteile?
Ganz klar die Rendite. Ein ETF schwankt zwar mit der Börse hoch und runter, doch langfristig, ab ca. 10 Jahren, ist man damit statistisch gesehen immer ordentlich im Plus gelandet.
Ein Beispiel:
Hätten Sie vor 15 Jahren Geld in einem MSCI-Word ETF angelegt, dann hätte sich der Betrag in diesem Zeitraum verdreifacht!
Möglich wird das durch eine Durchschnittsrendite von 8% und dem Zinseszinseffekt, welcher bei diesem Zeitraum voll zu Buche schlägt.
Ein weitere Vorteil sind die extrem geringen Kosten. Die belaufen sich auf 0-0,5% und fressen somit Ihre Rendite nicht auf, wie es beispielsweise bei der Lebensversicherung oder ähnlichen Produkten der Fall ist.
Es verdient sonst keiner daran mit. Das ist übrigens auch der Grund, weshalb Sie ETFs in der Regel von keinem Bankberater oder Vertreter angeboten bekommen. Die wollen und müssen schließlich Geld verdienen und dicke Provisionen kassieren (welche Sie bezahlen!).
Wie hoch ist das Risiko?
Ein ETF spiegelt den Aktienmarkt wieder und kann schwanken. Ab 10 Jahren Laufzeit sinkt das Risiko statistisch gegen 0, weil die Börsen, trotz aller Krisen und Widerstände, in den letzten Jahren IMMER gestiegen sind.
Gerade der obengenannte MSCI-World beinhaltet über 1600 Aktien von Firmen aus der ganzen Welt, was eine hervorragende Diversifiaktion bedeutet und das Risiko erheblich senkt.
Ich empfehle daher ETFs möglichst lange zu halten, quasi wie eine Lebensversicherung oder einen Bausparvertrag.
Aktien? Oh Gott, da war doch mal was mit Telekom…
Damals, in den 90er Jahren, hat man mit dieser missglückten Aktion viel Schaden angerichtet. Mit einem beliebten Schauspieler und viel Fernsehwerbung hat man kleine Sparer an die Börse bzw. in 1(!) Aktie getrieben.
Dabei ist doch völlig logisch, dass wenn man alle Eier in einen Korb legt und dieser Korb herunterfällt, der Verlust maximal ausfällt. Beim Sturz der T-Aktie haben viele Menschen ihr Geld und damit das Vertrauen in den Aktienmarkt verloren, was durchaus verständlich ist.
Bei einem ETF ist Ihr Geld, wie oben bereits erwähnt, auf über 1600 Aktien in über 23 Ländern verteilt. Sinkt eine Aktie, steigt dafür eine andere usw. Insgesamt kannten alle wichtigen Indizes die letzen Jahrzehnte nur eine Richtung: nach oben!

Bild Quelle: Eigene Darstellung

Die Grafik zeigt die Performance des MSCI-World der letzten 15 Jahre. Selbst wenn Sie zum ungünstigsten Zeitpunkt, vor der Finanzkrise 2008, Ihr Geld in den MSCI-World investiert hätten, hätte sich Ihr Geld mittlerweile mehr als verdoppelt. Das disziplinierte Halten und Besparen zahlt sich hier definitiv aus!
Kann ich im Notfall an mein Geld?
Ja, Sie können jederzeit an Ihr Geld. Das ist das Gute daran. Da Sie mit niemandem einen Vertag abschließen, an den Sie gebunden sind, sind Sie mehr als flexibel. Sie können jederzeit Ihre Einzahlungen stoppen oder pausieren, Sie können nach belieben Sondereinzahlungen vornehmen, Sie können die Sparraten erhöhen oder senken, ganz wie Sie Lust haben und wie es gerade zu Ihrer Lebenssituation passt. Trotzdem empfehle ich, einen ETF möglichst lange zu halten. Je länger, desto besser!
Wie steht es um die Sicherheit?
ETFs gelten als Sondervermögen. Damit sind Sie sehr gut vom Gesetzgebener geschützt, denn selbst im schlimmsten Fall, der Insolvenz Ihrer Bank/ihres Emittenten, bleibt Ihr Vermögen ausschließlich Ihnen, und zwar egal in welcher Höhe.
Ab welchen Betrag kann ich loslegen?
Viele Depot-Anbieter bieten Sparpläne bereits ab 25,-Euro/Monat an. Schauen Sie bei Ihrer Hausbank, ob die Ihnen ein kostenloses Depot anbietet. Zahlen Sie nicht dafür! Depot-Gebühren schmälern nur unnötig Ihre Rendite.
Wenn Ihre Hausbank das nicht im Programm hat, kann ich Ihnen 2 Anbieter empfehlen.

1. Die comdirect* – dort bekommen Sie ein Depot 3 Jahre lang gratis. Bei der Ausführung eines Sparplans beibt das Depot auch darüber hinaus kostenlos!

Hier zeige ich Ihnen Schritt für Schritt, wie Sie bei der comdirect einen Sparplan einrichten >>>>