Archiv der Kategorie: Altersvorsorge

Wie sorgt man richtig für das Alter vor? Lohnen sich LV oder Riester? Wie man sein Geld sinnvoll anlegt, das versuche ich hier zu klären.

Kinder-Depot: Vorteile, Nachteile & Vermögensaufbau für die Zukunft

Kinder-Depot: Chancen, Risiken und Bedeutung für die Altersvorsorge

Bild: Eigene Darstellung/KI

Ein Kinder-Depot gewinnt in Deutschland an Popularität. Eltern, Großeltern oder Paten eröffnen es, um Kindern schon früh den Einstieg in die Welt der Geldanlage zu ermöglichen. Neben Vorteilen für Ausbildung und Studium kann es langfristig ein wertvoller Baustein für die private Altersvorsorge sein – besonders im Hinblick auf demografischen Wandel und die Unsicherheiten der gesetzlichen Rente.


Was ist ein Kinder-Depot?

Ein Kinder-Depot ist ein Wertpapierdepot auf den Namen eines Minderjährigen. Verwaltet wird es bis zur Volljährigkeit von den Eltern. Ab dem 18. Geburtstag erhält das Kind die vollständige Kontrolle über das Vermögen.

Typische Anlageformen im Kinder-Depot:

  • ETFs & Indexfonds – breit gestreut und kostengünstig
  • Aktien – langfristiges Wachstumspotenzial
  • Fonds – aktiv oder passiv gemanagt
  • Anleihen & Mischfonds – Stabilität und Risikostreuung

Vorteile eines Kinder-Depots

1. Langer Anlagehorizont

Kinder haben Zeit – und Zeit ist an der Börse ein entscheidender Erfolgsfaktor. Schwankungen lassen sich aussitzen, Renditechancen maximieren.

2. Steuerliche Vorteile

Jedes Kind hat eigene Freibeträge (Grundfreibetrag, Sparer-Pauschbetrag). Mit kluger Planung bleiben Kapitalerträge häufig steuerfrei.

3. Finanzielle Bildung

Ein Kinder-Depot kann als wertvolles Lehrstück dienen: Spätestens mit 18 wird es ein praktisches Beispiel für Geldanlage und Finanzverantwortung.

4. Unabhängigkeit von der Rente

Durch sinkende Rentenniveaus gewinnt private Vorsorge an Bedeutung. Ein Kinder-Depot ist ein solider Start in Richtung finanzielle Freiheit.


Nachteile und Risiken

1. Verfügungsgewalt mit 18

Das Depot gehört dem Kind. Eltern können dann nicht mehr entscheiden, ob das Geld für Studium, Reisen oder Konsum genutzt wird.

2. Risiko von Verlusten

Wertpapiermärkte schwanken. Kurzfristige Verluste sind möglich, auch wenn langfristig meist ein positiver Trend vorliegt.

3. Einfluss auf Bafög & Sozialleistungen

Vermögen im Kinder-Depot wird beim Bafög berücksichtigt und kann Förderungen reduzieren.

4. Aufwand & Verantwortung

Eltern müssen sich mit Depotführung, Anlagestrategien und steuerlichen Themen auseinandersetzen.


Kinder-Depot im Kontext des demografischen Wandels

Der demografische Wandel verschärft die Situation der gesetzlichen Rente:

  • Immer mehr Rentner stehen immer weniger Beitragszahlern gegenüber.
  • Das Umlageverfahren gerät dadurch zunehmend unter Druck.
  • Das Rentenniveau sinkt, private Vorsorge wird unverzichtbar.

Ein Kinder-Depot kann diese Lücke teilweise schließen. Durch den Zinseszinseffekt wird schon mit kleinen monatlichen Beträgen über viele Jahre hinweg ein beachtliches Vermögen aufgebaut – unabhängig von politischen Entwicklungen.


Für wen lohnt sich ein Kinder-Depot?

  • Eltern, die ihren Kindern langfristig ein finanzielles Polster ermöglichen möchten.
  • Großeltern und Paten, die Geldgeschenke sinnvoll investieren wollen.
  • Familien, die verstehen, dass die gesetzliche Rente allein nicht reicht.

Fazit: Kinder-Depot als Investment in die Zukunft

Ein Kinder-Depot ist mehr als nur ein Sparplan: Es ist ein strategischer Baustein für finanzielle Freiheit, Vermögensaufbau und sogar Altersvorsorge.

  • Pro: langer Anlagehorizont, steuerliche Vorteile, finanzielle Bildung, Unabhängigkeit von der Rente
  • Contra: Risiko durch frühzeitige Verfügungsgewalt, Börsenschwankungen, mögliche Auswirkungen auf Bafög

Gerade in Zeiten des demografischen Wandels ist es sinnvoll, Kinder früh an Vermögensaufbau heranzuführen. Wer auf breit gestreute ETFs oder Fonds setzt, legt den Grundstein für Sicherheit und Wohlstand in der Zukunft.

Finanzielle Planung für Berufsanfänger Teil 6

Geld – ein notwendiges Übel

Ihnen ist Geld nicht besonders wichtig? Mir auch nicht. Aber sind wir mal ehrlich: Wozu steht man jeden Tag auf und geht zur Arbeit? Aus Spaß am Beruf? Aus dem Drang heraus, sich selbst zu verwirklichen? Das mag bei so manch‘ einem sogar zutreffen. Aber würden Sie auch arbeiten gehen, wenn Ihr Boss Ihnen plötzlich kein Gehalt mehr zahlt? Nö? Natürlich nicht, denn von irgendwas muss man nunmal leben. Der Vermieter will jeden Monat pünktlich Kohle sehen und auch das Essen will bezahlt werden. Selbst bei der Tafel bekommen Sie nichts kostenlos. Geld ist ein notwendiges Übel, im wahrsten Sinne. Macht es glüklich? Das hängt vermutlich vom Typ Mensch ab. Manche definieren sich über Geld, andere sehen es als Werkzeug. Aber eines kann man dem schnöden Mammon nicht absprechen: er beruhigt ungemein!

5 Beiträge lang haben wir uns bereits intensiv mit unseren Finanzen beschäftigt. Fassen wir das Wichtige nochmal kurz zusammen:

Machen Sie keine Schulden!

Schulden sind immer eine Belastung. Zudem stellen sie ein Risiko dar. Sie könnten Ihre Arbeit verlieren und in Zahlungsschwierigkeiten kommen. Bei einer Finanzkrise oder einem Crash des Finanzsystems sind zwar fast alle Vermögenswerte weg, doch Schulden bleiben natürlich! Es gibt normalerweise keinen Grund sich zu verschulden. Selbst die berühmte „kaputte Waschmaschine“ gibt es heutzutage bereits für kleines Geld zu kaufen. Lassen Sie sich durch niedrige Zinsen nicht in die Schuldenfalle locken. Die Freude am neu gekauften Produkt hält nur kurz, aber die Raten zahlen sie mitunter jahrelang ab. Überlegen Sie sich das ganz genau!

Kosten im Blick halten

Behalten Sie Ihre Kosten, vor allem die regelmäßigen, wiederkehrenden, im Auge. Schnell verliert man den Überblick und das Konto ist schon in der Mitte des Monats leer. Nehmen Sie sich einmal im Jahr ein paar Stunden Zeit, um laufende Kosten zu prüfen und ggf. die entsprechenden Anbieter zu wechseln. Im Internet wird einem das leicht gemacht und schneller kann man sein Geld nicht verdienen, als mit ein paar Klicks. Halten Sie ihr Geld zusammen!

Versicherungen

Die Deutschen lieben ihre Versicherungen. Die Versicherungswirtschaft freut es, denn denen geht es mehr als gut. Versichern Sie nur das Nötigste. Vergleichen Sie im Internet und lassen Sie sich nicht von einem Vertreter bequatschen. Der lebt schließlich von den Provisionen, die SIE bezahlen. Lassen Sie keinen Versicherungsvertreter, auch keinen von irgendwelchen „Vermögensberatungen“, in Ihr Haus. KEINEN. Die wollen nur verkaufen und den freundlichen Besuch bezahlt wer? Oftmals versuchen die Ihnen nur Angst zu machen, damit Sie sich gegen die Zombie-Apokalypse oder ein abstürzendes Ufo versichern. Sicher ist dann aber nur eins: Ihr Geld ist weg!

Konsum

Konsum macht Spaß, keine Frage. Den will ich Ihnen auch nicht verderben. Man muss aber unterscheiden zwischen Konsum und Verschwendung. Unnötiger Konsum schadet Ihnen ähnlich wie obengenannte Schulden und die beiden hängen auch oft zusammen. Legen Sie sich für Konsum idealerweise ein monatliches Budget fest und versuchen Sie das einzuhalten. Machen Sie nicht bei allen Trends mit und lassen Sie sich von der Werbung nicht zu sehr manipulieren.

Ein zartes Pflänzchen

Bild von RoboAdvisor auf Pixabay

So sollten Sie ihr Sparvorhaben sehen. Wenn Sie in jungen Jahren mit kleinen Beträgen beginnen und diese zum Beispiel in einen ETF-Sparplan ansparen, dann kann daraus über die Jahre ein mächtiger Baum werden. Das ist kein Hexenwerk, sondern ganz einfach Mathematik und liegt am exponentiellen Wachstum, den das regelmäßige Sparen und die lange Laufzeiten mit sich bringen. Lassen Sie niemanden zwischen sich und Ihr Geld! Damit meine ich: keine Versicherung, keinen Fondsmanager, keine sogenannten Berater. Immer, wenn Sie eine Person oder Firma zwischen sich und Ihr Geld lassen, schmältert das Ihre Rendite erheblich, denn die wollen ein Stück von Ihrem Kuchen abhaben. Durch den Zinseszinseffekt summieren sich die Kosten über die Jahre/Jahrzehnte zu einem riesigen Batzen, der Ihnen im Alter fehlt. Lassen Sie das nicht zu. Vertrauen Sie niemandem, wenn es um Ihr Geld geht.

Verlassen Sie sich auf niemandem, was Ihre finanzielle Zukunft angeht, auch oder gerade nicht auf den Staat. Übernehmen Sie selbst Verantwortung und bedenken Sie immer: Ihre Rente ist definitiv nicht sicher!

Die Finanztransaktionssteuer, der Olaf und die Grundrente

Bild von fsHH auf Pixabay

Da jetzt durch einen faulen Kompromiss die sogenannte Grundrente beschlossen wurde, braucht der Herr Finanzminister Kohle, um das Projekt zu finanzieren. Im wesentlichen soll das die neue, ab 2021 erhobene Finanztransaktionssteuer, welche ca. 1,4 Milliarden Euro in die Kassen spülen soll. Manch‘ einer wird jetzt denken: „Richtig so! Die armen Rentner sollen mehr Geld bekommen und es ist gut, dass die bösen Spekulanten zur Kasse gebeten werden!“ Leider trifft beides nicht zu. Lassen Sie sich durch die Mainstream-Nachrichten diesbezüglich bitte nicht täuschen.

Die Faktenlage sieht leider mal wieder anders aus:

Laut einer Altersstudie der Generali von 2017 geht es den aktuellen Rentnern im Durchschnitt so gut wie nie zuvor. Hohe Zufriedenheit und ein Haushalts-­Nettoeinkommen von durchschnittlich 2410 Euro im Monat sprechen für mich jedenfalls eine deutliche Sprache. Das Problem werden erst die zukünftigen Rentner-Generationen ab ca. 2025 bekommen, wie ich hier schon ausführlich beschrieben habe. Das letzte was die heutigen Rentner brauchen, von Ausnahmen natürlich abgesehen, sind weitere Wahlgeschenke, denn nichts weiter ist die Grundrente, zu Lasten der jüngeren Generationen. Das Ganze dann natürlich ohne Bedürftigkeitsprüfung, denn was kostet die Welt? Stattdessen soll eine Einkommensprüfung erfolgen. Das heißt im Klartext: Die Arztfrau, die 35 Jahre nur halbtags gearbeitet hat, bekommt die Grundrente, während die Friseurin, die nur 34 Jahre, dafür aber ganztags für wenig Geld geschuftet hat, sie nicht bekommt. Das nenn‘ ich mal eine politische Glanzleistung!

Nun könnte man denken: „Was solls, bezahlen werden das in diesem Fall wenigstens die richtigen, und zwar die Kapitalisten.FALSCH!

Die Finanztransaktionssteuer wird nämlich auf Aktien erhoben, so dass sie hauptsächlich den kleinen Sparer trifft. Zockende Banker, die mit sogenannten Derivaten spekulieren, müssen diese nicht abdrücken. Der kleine Sparer wird hier doppelt und dreifach abgezockt, denn die Börsensteuer greift nicht nur Aktien-Sparpläne, sondern auch Riester-Sparer mit einem Fondssparplan an. Sie werden sogar doppelt abkassiert,denn die Börsensteuer wird nicht nur beim Kauf der Fondsanteile anfallen, sondern der Fiskus würde ein zweites Mal zugreifen, wenn das Fondsmanagement die eingezahlten Sparraten investiert. Auch Mitarbeiter, welche sich mit Aktien an ihren arbeitgebenden Unternehmen beteiligen, werden zur Kasse gebeten. Doch das war leider noch nicht alles, denn die SPD will noch einen draufsetzen: Scholz plant, die Abgeltungssteuer in Höhe von pauschal 25% abzuschaffen. Gewinne müssten zukünftig dann mit dem persönlichen Steuersatz mit bis zu 45% versteuert werden, was dazu führt, dass eine private Altersvorsorge sich auch hier kaum noch lohnt. Danke SPD! Danke, Herr Olaf Scholz! Wir hoffen inständig, dass Ihr Eure Belohung dafür bei der nächsten Wahl bekommt. Der kleine Sparer wünscht Euch ein Wahlergebnis von unter 5%!

Altersarmut voraus – Das Problem mit der Rente

Mit diesem Titel will er doch Panik machen, werden Sie jetzt sicher denken. Sie haben recht! Sie sind unter 50 und nicht verbeamtet? Dann sollten Sie echte Angst haben! Sie sollten vor Panik schwitzen und regelrecht zu zittern anfangen, denn für Ihre Rente sieht es schlecht aus! Wenn Sie jetzt denken: Der übertreibt doch! Ich arbeite schon mein Leben lang und bekomme allein schon aus diesem Grund eine tolle Rente. Schließlich stehen in der Renteninformation, welche ich jedes Jahr von der Deutschen Rentenversicherung bekomme, immer tolle, große Zahlen drin!

Ich muss Sie leider enttäuschen! Sie haben nun die Wahl zwischen der blauen und der roten Pille. Wählen Sie die süße blaue Pille, leben Sie Ihr Leben einfach so weiter. Sie gehen arbeiten, verlassen sich auf die gesetzliche Rente und schauen dann, was dabei rauskommt.

Lesen Sie jedoch weiter, schlucken Sie die rote Pille. Die ist zwar ziemlich bitter, wird Ihnen aber hoffentlich die Augen öffnen. Sie können dann gegensteuern und noch versuchen zu retten, was zu retten ist. Es ist Ihre Wahl. 😉

Lassen Sie sich bitte nicht von dem Wisch namens „Renteninformation“ blenden! Die Faktenlage sieht so aus:

Das Standardrentenniveau liegt nach Schätzung der Deutsche Rentenversicherung im Januar 2018 bei 45,0 % (Bruttostandardrentenniveau) und bei 48,1 % („vor Steuern“). Das Rentenniveau Netto vor Steuern liegt (laut Wiki) bis zum Jahr 2020 bei 46 % und bis zum Jahr 2030 bei 43 %.

Um es Ihnen noch deutlicher zu machen, zeige ich Ihnen ein Beispiel:

Wer, Stand heute, 45 Jahre lang durchgehend Vollzeit gearbeitet und die ganze Zeit ein Durchschnittseinkommen in Höhe von 3156,-Euro monatlich brutto hatte (wer kann das von sich behaupten??), der bekommt eine Rente in Höhe von 1441,35 Euro. Das ist allerdings eine Bruttorente, dh. es gehen noch Steuern (wenn die Rente den jährlichen Grundfreibetrag von 9.168 Euro überschreitet) ab, sowie Beiträge für die Kranken- und Pflegeversicherung. Über den Daumen gepeilt bleiben Ihnen dann ca. 1100,-Euro im Monat netto. Das schmeckt bitter, gell? Und das ist erst der Stand heute! Es kommt leider noch schlimmer!

Bild von vitaliy-m auf Pixabay

Der Generationenvertrag funktioniert nicht mehr

Die Rentenversicherung ist ein Umlagesystem. Es gibt also keine kleine Schatztruhe, in die Ihre Beiträge eingezahlt und angespart werden, sondern das Geld wird „rechte Tasche – linke Tasche“ direkt an die heutigen Rentner weitergereicht. Das hat viele Jahre funktioniert, doch aufgrund des demografischen Wandels brökelt es schon seit geraumer Zeit.

Die Bevölkerung wird immer älter und es werden zu wenig Kinder geboren. Während 1955 noch 5 Arbeitnehmer einen Renter finanzieren mussten, kamen 1975 nur noch 4 Beitragszahler auf einen Rentner. Seit 2010 sind es nur noch 3 Arbeitnehmer, die einen Renter unterhalten müssen. So weit, so schlecht.

Die eingezahlten Beiträge reichen schon lange nicht mehr aus, um die Renten, selbst auf dem niedrigen Niveau von heute, noch zu bezahlen. Habe Sie gewusst, dass das Finanzministerium im Jahr 2017 91 Milliarden Euro als Zuschuss an die Deutsche Rentenversicherung überwiesen hat, um die Lücke zu stopfen? Das ist knapp ein Drittel des gesamten Bundeshaushaltes! Im Jahr 2020 werden wir die  100 Milliarden wahrscheinlich überschreiten. Doch das ist leider noch nicht alles! Ab 2025 gehen die geburtenstarken Jahrgänge der Babyboomer in Rente. Ab spätestens 2030 werden jedoch, aufgrund der obengenannten, sich ändernden Altersstrukur, 2 Arbeitnehmer auf einen Rentner kommen.
Spätestens jetzt sollte der bittere Geschmack der roten Pille seine volle Wirkung entfalten, richtig?

Die Politik versagt mit voller Absicht

Die Politik weiß das natürlich und drückt sich vor notwendigen, weitreichenden Reformen. Denn würde man es richtig machen wollen, dann würden die nötigen Veränderungen nicht nur die Jungen, sondern auch die aktuellen Rentner hart treffen. Vor Jahrzehnten hätte die Politik hier schon die Weichen stellen müssen. Doch unsere Politiker, selbst im Durchschnitt um die 60 Jahre alt, möchten bis zu ihren fürstlichen Pensionen natürlich ihre Macht erhalten und wollen die Rentner von heute nicht verärgern, werden sie von denen doch maßgeblich gewählt. Stattdessen gibt es, rein zufällig immer vor Wahlen, tolle Geschenke wie „Mütterrente“ oder, aktuell ganz heiß diskutiert, die sogenannte „Grundrente“. Das sind alles Wahlgeschenke, die wir uns eigentlich schon lange nicht mehr leisten können und welche die junge, arbeitende Generation bezahlen muss, wobei sie selbst nichts zu erwarten hat. Dabei will ich gar nicht die Generationen gegeneinander aufbringen, sondern zeige einfach nur die Faktenlage. Ich gönne wirklich jedem seine Rente, aber irgendwo muss die Kohle halt auch herkommen, oder?

Wie geht es weiter mit der Rente?

Kürzlich kam von der Bundesbank der Vorschlag, dass Renteneintrittsalter auf 69 Jahre zu erhöhen. Zudem tagt schon seit Jahren eine „Rentenkommission“ der Bundesregierung. Die will ihre Ergebnisse 2020 auf den Tisch legen. Wunder dürfen Sie da aber nicht erwarten. Ich wage mal eine laienhafte Prognose.
Meine Glaskugel zeigt mir folgendes:
Das Renteneintrittsalter wird erhöht auf mind. 70 Jahre. Weil so lange natürlich fast keiner arbeiten kann, kommt das dann einer Rentenkürzung gleich, denn wer früher geht, muss kräftige Abschläge in Kauf nehmen. Das Geld reicht hinten und vorne nicht, weshalb der Staat jetzt, um das System noch einige Jahre am laufen zu halten, überall Geld zusammenkratzen muss. Daher wird zum einen der Beitragssatz, welcher aktuell schon 18,6% beträgt, erhöht und gleichzeitig das Rentenniveau noch weiter gesenkt. Auch das wird nicht reichen, deshalb wird man Selbständige zwingen in die Rentenkasse einzuzahlen. Das wird natürlich nur kurz frisches Geld bringen, denn wer einzahlt, hat logischerweise mittelfristig auch Ansprüche. Damit, und durch verschiedene Steuern mit phantasievollen Namen, wird man das Kollabieren des Generationenvertrages einige Jahre hinauszögern. Danach wird es, darauf können Sie wetten, eine Art Minirente auf Grundsicherungsniveau geben. Für jeden, egal wieviel er/sie/es gearbeitet hat. Punkt. Wer bis dahin nicht vorgesorgt oder geerbt hat, der kann sich bei der Tafel schonmal eine Nummer ziehen!

Handeln Sie jetzt!

Stecken Sie Ihren Kopf nicht in den Sand! Aussitzen ist bei diesem Thema keine Option, denn dann werden Sie finanziell in ein offenes Messer laufen.

Kümmern Sie sich um Ihre Finanzen und fangen Sie an zu sparen – Monat für Monat!

Legen Sie ihr Geld klug an, dass es sich dank Zins und Zinseszins gleichzeitig vermehrt. Wie? Das sehen Sie z.B. in unserer Kategorie Gute Geldanlagen.

Ein altes Sprichwort sagt: „Spare in der Zeit, dann hast du in der Not.“ – Das ist so simpel wie wahr! Die Not wird viele von uns im Rentenalter heimsuchen.

Was Sie nicht tuen dürfen!

Finger weg von Riester- oder Kapitallebensversicherungsverträgen. Lesen Sie hier nach, warum das schlechte Geldanlagen sind, die sie nur Geld kosten.

Kaufen Sie keine überteuerte Immobilie. Zwar wäre mietfreies Wohnen im Alter eine echte Erleichterung, doch dazu hätten Sie die Immobilie vor 10 Jahren kaufen müssen. Bei den aktuellen Preisen macht es keinen Sinn, denn dann bezahlen Sie an der Immobilie bis zum „Sankt-Nimmerleins-Tag“. Lesen Sie zum Thema Immobilien bitte auch hier und hier, warum das eine verdammt schlechte Idee ist.

Hören Sie nicht auf sogenannte Bankberater, denn die wollen verkaufen, nicht beraten. Hören Sie nicht auf Versicherungsvertreter, auch wenn die sich hinter schwungvollen Namen wie „XYZ Vermögensberatung“ oder ähnlichem verstecken. Auch die wollen nur Ihr Geld, sonst nichts.

Sie lehnen sich zurück, denn Ihre Eltern haben eine Immobilie oder etwas Geld, dass sie später mal erben? Verlassen Sie sich nicht auf ein eventuelles Erbe! Es gibt einfach zu viele Risiken, bis sie erben. Die chronisch klamme Bundesregierung könnte an der Erbschaftssteuer schrauben, was meines Erachtens nach nur eine Frage der Zeit ist. Auch könnten die Erblasser vor ihrem Tod noch Pflegefälle werden. Das Erbe könnte dann für die Pflegekosten draufgehen. Das waren nur zwei Beispiele von vielen.

Verlassen Sie sich nicht auf die gesetzliche Rente nach dem Motto: „Das wird schon!“.

Verlassen Sie sich generell auf niemanden, außer auf sich selbst. Das einzige, worauf Sie sich verlassen können, ist, dass der Staat bei diesem Thema weiter versagen und es für uns alle im Alter ziemlich eng werden wird. Je jünger Sie jetzt sind, desto enger wird es!

Fazit:

Der demografische Wandel und das Versagen der Politiker haben uns in eine Sackgasse geführt, aus der wir uns nur selbst herauskämpfen können. Ausreden wie „Ich verdiene zu wenig, um etwas zu sparen“ sollte man nicht vorschieben. Auch kleine Beträge können, clever und langfristig angelegt, im Alter den Unterschied zwischen Armut und einem menschenwürdigen Leben ausmachen.

 

 

Die 72er-Regel

Bei der 72er-Regel handelt es sich um eine Faustformel aus der Zinsrechnung. Teilen Sie die 72 durch den Zinssatz, den sie bekommen, so erhalten Sie als Ergebnis die Anzahl Jahre, die es dauert, bis sich Ihr angelegtes Kapital verdoppelt hat.

Beispiel:

Sie legen 1000,- Euro in einem ETF zu 8% p.a. Rendite an.

72 : 8 = 9

Nach 9 Jahren hat sich Ihr Geld auf 2000,- Euro verdoppelt. Möglich wird das durch den Zinseszinseffekt, der den Anlagebetrag exponentiell wachsen lässt. Dadurch lohnt sich eine Geldanlage umso mehr, je länger man die Zinsen für sich arbeiten lässt.