Archiv der Kategorie: Ratgeber

Fachchinesisch in einfachen Worten erklärt – natürlich im Rahmen meiner Möglichkeiten ;-)

Silber 2025 – jetzt einsteigen?

Einsteigerfreundlicher Leitfaden mit Chart

Einleitung
Silber erlebt 2025 eines der stärksten Jahre der letzten Jahrzehnte. In diesem Artikel erkläre ich leicht verständlich, warum der Silberpreis so stark gestiegen ist, wofür Silber gebraucht wird und wie Anfänger sinnvoll in Silber investieren können. Das eingebettete Chart zeigt die monatliche Preisentwicklung 2025 (illustrative Monats-Schlusskurse in USD pro Unze) — so siehst du den Verlauf auf einen Blick.

Der Silberpreis hat sich 2025 verdoppelt. Bild: Eigene Darstellung

Was zeigt das Chart?

Das Chart oben stellt die Monats-Schlusskurse von Januar bis Dezember 2025 dar (Werte in USD pro Unze). Du siehst:

  • Einen klaren Aufwärtstrend: der Preis steigt im Verlauf des Jahres deutlich an.
  • Kleine Zwischenbewegungen, aber insgesamt eine starke Rallye gegen Jahresende.
  • Zahlen über den Punkten zeigen die ungefähren Monatswerte, damit du die Größenordnung direkt ablesen kannst.

Kurze Erklärung für Anfänger: „Monats-Schlusskurs“ heißt, das ist der Preis am Ende eines jeden Monats — also ein einfacher Weg, um zu sehen, wie sich der Preis über die Monate verändert hat.


1. Warum ist Silber 2025 stark gestiegen? — Die wichtigsten Gründe einfach erklärt

Hier die fünf Hauptgründe in einfachen Worten:

1) Mehr Nachfrage aus der Industrie

Silber ist nicht nur ein Schmuck- oder Anlage-Metal — es hat viele technische Anwendungen. Besonders wichtig ist die Nachfrage aus:

  • Solarzellen: Silber wird in kleinen Mengen in Photovoltaik-Modulen eingesetzt und wird gebraucht, wenn viele Solarmodule gebaut werden.
  • Elektronik & Kommunikation: In Steckern, Kontakten und feinen Leitbahnen, weil Silber sehr gut Strom leitet.
  • E-Mobilität: Elektroautos brauchen ebenfalls Silber in bestimmten Bauteilen.

Wenn Industrie und „grüne Technologien“ wachsen, steigt die Nachfrage nach Silber.

2) Anleger und ETFs kaufen Silber

Es gibt Fonds (ETFs), die physisches Silber halten. Wenn viele Anleger in solche Fonds investieren, wird das physische Silber aus Lagerhäusern entnommen — das verknappt das Angebot kurz- bis mittelfristig und treibt Preise nach oben.

3) Angebot steigt nicht schnell genug

Neue Silberminen zu bauen dauert Jahre. Wenn die Nachfrage plötzlich stärker steigt, kann die Minenproduktion nicht sofort nachziehen. Außerdem ist Recycling begrenzt. Das führt zu Engpässen.

4) Makroökonomische Unsicherheit

Wenn Inflationsängste oder Sorgen um Banken/Finanzmärkte bestehen, suchen manche Anleger Sicherheit in Edelmetallen. Silber profitiert davon — allerdings stärker schwankend als Gold.

5) Spekulation und Momentum

Wenn Medien und Trader viel über steigende Preise sprechen, folgen weitere Anleger (Momentum). Das kann den Preisanstieg kurzfristig verstärken — und ebenso zu starken Korrekturen führen, wenn die Stimmung dreht.


2. Wofür wird Silber konkret verwendet? — Ganz praktisch

  • Photovoltaik (Solar): Leiterbahnen auf Solarzellen.
  • Elektronik: Kontakte, Lötstellen, Leiterbahnen.
  • Medizin: Antimikrobielle Oberflächen und bestimmte medizinische Geräte.
  • Schmuck & Besteck: Traditionelle Anwendungen.
  • Anlage: Münzen, Barren, ETFs, physische Lagerung.

Das heißt: Silber ist ein „Dual-Use“-Metall — sowohl für Industrie als auch als Anlage interessant.


3. Ist Silber für Anfänger geeignet? — Chancen & Risiken einfach erklärt

Chancen

  • Günstiger Einstieg als Gold (einfacher, kleinere Einheiten kaufbar).
  • Diversifikation: Silber kann helfen, ein Portfolio breiter aufzustellen.
  • Langfristiger Bedarf durch Solar & Elektronik könnte weitere Nachfrage bringen.

Risiken

  • Hohe Volatilität: Silber bewegt sich stärker als Gold. Große Schwankungen können dein Investment schnell kleiner oder größer machen.
  • Prämien & Lagerkosten: Beim Kauf von physischen Münzen/Barren zahlst du Aufschläge (Prämien). Für Lagerung können Kosten anfallen.
  • Spekulative Blasen: Wenn viele kurzfristig einsteigen, kann der Preis genauso schnell wieder fallen.

Einsteigerregel (Faustformel)

Eine Münze mit viel Potenzial! Bild: Eigene Darstellung

Viele Finanzberater empfehlen, nur einen kleinen Anteil (z. B. 1–5 %) des Gesamtportfolios in Edelmetalle zu halten — also nicht „alles auf Silber setzen“.


4. Wie kannst du als Anfänger Silber kaufen? — Konkrete Wege, leicht erklärt

  1. Physische Münzen oder Barren
    • Vorteil: Du besitzt das Metall direkt.
    • Nachteil: Beim Kauf Aufschlag, Lagerung nötig, ggf. Verkauf mit Spread.
  2. Physisch besicherte ETFs / ETCs
    • Vorteil: Handelbar wie Aktien, keine eigene Lagerung nötig.
    • Nachteil: Managementgebühren, ETF-Flows beeinflussen Preis kurzfristig.
  3. Mining-Aktien
    • Vorteil: Hebel an Metallpreis (Aktien können stärker steigen).
    • Nachteil: Firmenrisiken (Management, Produktion, Umweltprobleme).
  4. Zertifikate / Futures (nur für Fortgeschrittene)
    • Vorteil: Hebel & Flexibilität.
    • Nachteil: Komplex, riskant, nicht für Anfänger empfohlen.

5. Praktische Tipps vor dem Kauf (Checkliste)

  • Überlege dein Ziel: Kurzfristig spekulieren oder langfristig absichern?
  • Entscheide die Form: physisch vs. ETF vs. Aktie.
  • Rechne Nebenkosten mit: Prämien, Lagerung, Gebühren.
  • Teile deinen Kauf auf (z. B. monatlich) statt „alles auf einmal“ (Cost-Averaging).
  • Behalte Steuern und Meldepflichten im Blick (z. B. beim Verkauf von physischen Edelmetallen).
  • Setze nur einen Betrag ein, dessen Schwankungen du aushältst.

6. Beispiel: Ein einfacher Startplan für Einsteiger

  • Schritt 1: Lege fest, wie viel deines Gesamtvermögens du in Edelmetalle willst (z. B. 2 %).
  • Schritt 2: Wähle die Form — für Anfänger oft sinnvoll: ein physisch besicherter ETF + eine kleine Menge physische Münzen als „Notfall-Reserve“.
  • Schritt 3: Kaufe in zwei bis vier Tranchen über mehrere Wochen/Monate, um Timing-Risiko zu reduzieren.
  • Schritt 4: Lege ein Ziel und einen Plan fest: z. B. „Bei +40 % Gewinn verkaufe ich 50 % der Position“ oder „Langfrist halten für 5+ Jahre“.

7. Häufige Anfängerfragen (Kurz beantwortet)

Muss ich Silber physisch lagern?
Nein — ETFs bieten physische Abbildung ohne eigene Lagerung. Physische Silberkäufe erfordern aber Lagerung (zu Hause oder im Schließfach).

Ist Silber besser als Gold?
Nicht unbedingt. Silber ist volatiler und hat stärkere industrielle Nutzung. Gold gilt oft als sicherer „Wertaufbewahrer“. Viele Anleger halten beides.

Wann ist der beste Zeitpunkt zum Kaufen?
Niemand kann den perfekten Zeitpunkt vorhersagen. Daher sind regelmäßige kleine Käufe (Sparplan / Cost-Averaging) für Anfänger oft sinnvoll.


Schlusswort

Silber 2025 zeigt, wie stark ein Rohstoff steigen kann, wenn industrielle Nachfrage, Anlegerstimmung und Angebotsfaktoren zusammentreffen. Für Anfänger kann Silber eine attraktive Ergänzung zu einem diversifizierten Portfolio sein — solange du die höhere Volatilität, Nebenkosten und dein persönliches Risiko beachtest. Das Chart oben hilft dir, die Entwicklung im Jahresverlauf zu visualisieren; nutze es als Ausgangspunkt, informiere dich weiter und entscheide dann bewusst.

Kinder-Depot: Vorteile, Nachteile & Vermögensaufbau für die Zukunft

Kinder-Depot: Chancen, Risiken und Bedeutung für die Altersvorsorge

Bild: Eigene Darstellung/KI

Ein Kinder-Depot gewinnt in Deutschland an Popularität. Eltern, Großeltern oder Paten eröffnen es, um Kindern schon früh den Einstieg in die Welt der Geldanlage zu ermöglichen. Neben Vorteilen für Ausbildung und Studium kann es langfristig ein wertvoller Baustein für die private Altersvorsorge sein – besonders im Hinblick auf demografischen Wandel und die Unsicherheiten der gesetzlichen Rente.


Was ist ein Kinder-Depot?

Ein Kinder-Depot ist ein Wertpapierdepot auf den Namen eines Minderjährigen. Verwaltet wird es bis zur Volljährigkeit von den Eltern. Ab dem 18. Geburtstag erhält das Kind die vollständige Kontrolle über das Vermögen.

Typische Anlageformen im Kinder-Depot:

  • ETFs & Indexfonds – breit gestreut und kostengünstig
  • Aktien – langfristiges Wachstumspotenzial
  • Fonds – aktiv oder passiv gemanagt
  • Anleihen & Mischfonds – Stabilität und Risikostreuung

Vorteile eines Kinder-Depots

1. Langer Anlagehorizont

Kinder haben Zeit – und Zeit ist an der Börse ein entscheidender Erfolgsfaktor. Schwankungen lassen sich aussitzen, Renditechancen maximieren.

2. Steuerliche Vorteile

Jedes Kind hat eigene Freibeträge (Grundfreibetrag, Sparer-Pauschbetrag). Mit kluger Planung bleiben Kapitalerträge häufig steuerfrei.

3. Finanzielle Bildung

Ein Kinder-Depot kann als wertvolles Lehrstück dienen: Spätestens mit 18 wird es ein praktisches Beispiel für Geldanlage und Finanzverantwortung.

4. Unabhängigkeit von der Rente

Durch sinkende Rentenniveaus gewinnt private Vorsorge an Bedeutung. Ein Kinder-Depot ist ein solider Start in Richtung finanzielle Freiheit.


Nachteile und Risiken

1. Verfügungsgewalt mit 18

Das Depot gehört dem Kind. Eltern können dann nicht mehr entscheiden, ob das Geld für Studium, Reisen oder Konsum genutzt wird.

2. Risiko von Verlusten

Wertpapiermärkte schwanken. Kurzfristige Verluste sind möglich, auch wenn langfristig meist ein positiver Trend vorliegt.

3. Einfluss auf Bafög & Sozialleistungen

Vermögen im Kinder-Depot wird beim Bafög berücksichtigt und kann Förderungen reduzieren.

4. Aufwand & Verantwortung

Eltern müssen sich mit Depotführung, Anlagestrategien und steuerlichen Themen auseinandersetzen.


Kinder-Depot im Kontext des demografischen Wandels

Der demografische Wandel verschärft die Situation der gesetzlichen Rente:

  • Immer mehr Rentner stehen immer weniger Beitragszahlern gegenüber.
  • Das Umlageverfahren gerät dadurch zunehmend unter Druck.
  • Das Rentenniveau sinkt, private Vorsorge wird unverzichtbar.

Ein Kinder-Depot kann diese Lücke teilweise schließen. Durch den Zinseszinseffekt wird schon mit kleinen monatlichen Beträgen über viele Jahre hinweg ein beachtliches Vermögen aufgebaut – unabhängig von politischen Entwicklungen.


Für wen lohnt sich ein Kinder-Depot?

  • Eltern, die ihren Kindern langfristig ein finanzielles Polster ermöglichen möchten.
  • Großeltern und Paten, die Geldgeschenke sinnvoll investieren wollen.
  • Familien, die verstehen, dass die gesetzliche Rente allein nicht reicht.

Fazit: Kinder-Depot als Investment in die Zukunft

Ein Kinder-Depot ist mehr als nur ein Sparplan: Es ist ein strategischer Baustein für finanzielle Freiheit, Vermögensaufbau und sogar Altersvorsorge.

  • Pro: langer Anlagehorizont, steuerliche Vorteile, finanzielle Bildung, Unabhängigkeit von der Rente
  • Contra: Risiko durch frühzeitige Verfügungsgewalt, Börsenschwankungen, mögliche Auswirkungen auf Bafög

Gerade in Zeiten des demografischen Wandels ist es sinnvoll, Kinder früh an Vermögensaufbau heranzuführen. Wer auf breit gestreute ETFs oder Fonds setzt, legt den Grundstein für Sicherheit und Wohlstand in der Zukunft.

Von einem Hoch zum nächsten

Gold und Silber: Zeitlose Werte in unsicheren Zeiten

In einer Welt, die von wirtschaftlicher Unsicherheit, geopolitischen Krisen und hoher Inflation geprägt ist, suchen immer mehr Anleger nach stabilen und wertbeständigen Alternativen zu klassischen Finanzanlagen. Zwei Edelmetalle rücken dabei regelmäßig in den Fokus: Gold und Silber. Sie gelten seit Jahrtausenden als Symbol für Reichtum und Sicherheit – und auch heute sind sie für viele eine attraktive Geldanlage.

Warum Gold und Silber eine gute Geldanlage sind

  • Wertbeständigkeit über Jahrtausende: Gold hat seinen Wert über Jahrtausende hinweg behalten – unabhängig von politischen Systemen, Währungen oder wirtschaftlichen Krisen. Auch Silber, obwohl volatiler, hat eine lange Geschichte als Tauschmittel und Wertspeicher.
  • Inflationsschutz: Wenn Papiergeld an Kaufkraft verliert, behalten physische Edelmetalle oft ihren realen Wert. Besonders in Phasen hoher Inflation oder lockerer Geldpolitik flüchten Anleger in Sachwerte wie Gold und Silber.
  • Begrenztes Angebot: Edelmetalle sind natürliche Ressourcen, deren Vorkommen begrenzt ist. Während Zentralbanken beliebig viel Geld drucken können, bleibt das Angebot an Gold und Silber weitgehend konstant – ein wichtiger Faktor für ihre Werterhaltung.
  • Krisenwährung: In politischen oder wirtschaftlichen Krisenzeiten gilt Gold als „sicherer Hafen“. Wenn die Aktienmärkte wanken und das Vertrauen in Regierungen oder Finanzinstitutionen schwindet, steigt oft die Nachfrage nach Gold.
  • Diversifikation des Portfolios: Gold und Silber korrelieren häufig negativ mit anderen Anlageklassen wie Aktien oder Anleihen. Sie können also helfen, das Gesamtrisiko eines Portfolios zu reduzieren.

Warum Gold momentan so stark steigt

Seit einigen Monaten erlebt der Goldpreis einen beachtlichen Höhenflug – teilweise wurden neue Allzeithochs erreicht. Dafür gibt es mehrere Gründe:

  • Geopolitische Spannungen: Konflikte wie der Krieg in der Ukraine, Spannungen im Nahen Osten oder Unsicherheiten im asiatischen Raum treiben Anleger in vermeintlich sichere Anlagen wie Gold.
  • Inflationsängste und lockere Geldpolitik: Auch wenn die Inflation in vielen Industrieländern wieder leicht sinkt, bleibt sie oft über dem angestrebten Ziel von 2 %. Gleichzeitig bleiben viele Zentralbanken vorsichtig mit Zinserhöhungen. Das begünstigt Investitionen in Sachwerte.
  • Kauf durch Zentralbanken: Besonders auffällig ist der massive Goldkauf durch viele Zentralbanken weltweit – allen voran Länder wie China, Russland und Indien. Sie wollen ihre Währungsreserven unabhängiger vom US-Dollar machen und setzen verstärkt auf physisches Gold.
  • Wirtschaftliche Unsicherheiten: Sorgen vor einer möglichen Rezession in den USA oder Europa sowie die fragilen globalen Lieferketten sorgen ebenfalls für Verunsicherung an den Märkten – ein Nährboden für steigende Goldpreise.
  • Technische Faktoren und Anlegerverhalten: Wenn der Goldpreis bestimmte technische Marken überschreitet, zieht das oft weitere Käufe nach sich – etwa durch algorithmische Handelssysteme oder ETFs. Auch das steigende Interesse privater Anleger verstärkt den Trend.

Fazit

Gold und Silber bleiben auch in der modernen Finanzwelt attraktive und sinnvolle Bausteine einer langfristigen Anlagestrategie. Gerade in Zeiten globaler Unsicherheit entfalten sie ihre Stärken als Schutz gegen Inflation, Währungsrisiken und wirtschaftliche Turbulenzen. Wer heute in Edelmetalle investiert, tut dies nicht nur aus Spekulationsgründen, sondern vor allem aus dem Wunsch nach Stabilität und Werterhalt – und dieser Wunsch ist aktueller denn je.

Warum finanzielle Bildung ein Schulfach sein sollte

In der heutigen Welt ist finanzielle Bildung eine grundlegende Fähigkeit, die jeder Mensch beherrschen sollte – ähnlich wie Lesen, Schreiben oder Rechnen. Dennoch wird sie in den meisten Schulsystemen nur am Rande oder gar nicht behandelt. Dabei betrifft finanzielle Kompetenz jeden Einzelnen im Alltag: Sei es beim Umgang mit dem eigenen Konto, bei der Aufnahme eines Kredits oder der Planung der Altersvorsorge. Gerade deshalb sollte finanzielle Bildung bereits in der Schule vermittelt werden – und zwar als fester Bestandteil des Lehrplans.

Ein zentraler Grund für die Einführung finanzieller Bildung in Schulen ist die Prävention von Verschuldung. Studien zeigen, dass viele junge Erwachsene bereits kurz nach dem Schulabschluss in finanzielle Schwierigkeiten geraten, weil sie nicht gelernt haben, mit Geld verantwortungsvoll umzugehen. Sie unterschätzen die Risiken von Konsumkrediten, verstehen die Bedingungen von Handyverträgen nicht oder schließen teure Ratenzahlungsverträge ab. Mit fundierten Kenntnissen über Zinsen, Schuldenfallen und Haushaltsplanung könnten viele dieser Fehler vermieden werden.

Zudem stärkt finanzielle Bildung das Selbstbewusstsein und die Unabhängigkeit junger Menschen. Wer früh lernt, wie man ein Budget erstellt, spart, investiert oder Versicherungen sinnvoll auswählt, wird seltener von anderen abhängig sein – sei es von den Eltern oder vom Staat. Gerade in einer zunehmend komplexen Wirtschaftswelt ist es entscheidend, informierte Entscheidungen treffen zu können. Ohne dieses Wissen geraten viele Menschen leicht in die Rolle von „finanziellen Analphabeten“, die auf Beratung durch Dritte angewiesen sind, was nicht selten ausgenutzt wird.

Ein weiterer wichtiger Aspekt ist die Chancengleichheit. Kinder aus finanzstarken Familien lernen oft schon früh, wie Geld funktioniert, sei es durch das Vorbild der Eltern oder durch Gespräche am Esstisch. Kinder aus weniger privilegierten Verhältnissen haben diese Möglichkeit häufig nicht. Die Schule kann hier einen Ausgleich schaffen, indem sie allen Kindern und Jugendlichen denselben Zugang zu finanziellem Wissen ermöglicht – unabhängig von Herkunft oder sozialem Umfeld.

Außerdem fördert finanzielle Bildung die gesellschaftliche Stabilität. Menschen, die in der Lage sind, ihre Finanzen zu kontrollieren, tragen zu einer gesünderen Wirtschaft bei: Sie konsumieren bewusster, sparen für Notlagen und Altersvorsorge, und sie sind weniger anfällig für Überschuldung. Das entlastet langfristig auch das Sozialsystem.

Zusammenfassend lässt sich sagen: Finanzielle Bildung sollte kein Luxus oder ein freiwilliges Zusatzangebot sein, sondern ein essenzieller Teil der schulischen Allgemeinbildung. Je früher junge Menschen lernen, mit Geld klug umzugehen, desto besser sind sie für die Herausforderungen des Lebens gewappnet. Schulen haben die Aufgabe, Kinder und Jugendliche nicht nur auf Prüfungen, sondern auf das Leben vorzubereiten – und dazu gehört ganz klar auch der richtige Umgang mit Finanzen.

Der Weg des größten Schmerzes

Viele Menschen sind aufgrund der aktuellen Lage verunsichert, ob sie ihr Geld jetzt anlegen oder lieber warten sollen. Der DAX hat sich seit seinem Tiefststand vor einigen Wochen bereits wieder um ca. 40% erholt. Wer also im März mutig investiert hat, dessen Depot dürfte ordentlich im Plus sein. Doch im Nachhinein ist so etwas natürlich immer leicht zu sagen. Den perfekten Einstiegspunkt findet man in der Regel nicht. Zudem braucht es, wie oben bereits erwähnt, eine ordentliche Portion Mut, bei so einer Krise und Stimmung tatsächlich antizyklisch zu investieren!

Es kommen fast täglich Anfragen wie es denn nun weitergeht und ob man jetzt noch auf den fahrenden Zug aufspringen soll.

Hier die Antwort: Ich weiß es nicht! Ich habe keine Glaskugel und ich werde mich hüten, Ihnen in solch‘ unsicheren Zeiten Anlagetipps zu geben. Trotzdem habe ich natürlich eine Meinung, welche ich Ihnen nicht vorenthalten möchte. Wie ich persönlich weiter vorgehen werde, ist wie folgt:

Der DAX, hier stellvertretend für die „Börse“ (jaja, das stimmt nicht, weil die amerkanischen Indizes deutlich besser performen), ist seit seinem starken Knick wieder deutlich auf dem Weg nach oben.

Bild: Eigene Darstellung

Dieser Anstieg ist erstaunlich, sind die Zahlen aus der Wirtschaft doch verheerend. Selbst große, bisher gesunde Unternehmen, wie zum Beispiel Lufthansa, kämpfen ums Überleben und sind auf Staatshilfen, also Steuergelder, angewiesen. Zudem haben bereits viele Menschen ihre Arbeit verloren bzw. sind in Kurzarbeit. Warum steigen also die Börsen? Es liegt an den unglaublich vielen Milliarden, welche die FED, die EZB und die Regierungen in Umlauf bringen. Es wird Geld gedruckt, dass es nur so kracht und dieses Geld lässt die Aktienkurse steigen. Diese Billionen (!) Euro und Dollar werden uns mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit um die Ohren fliegen. Die Rechnung wird kommen und Sie können sich sicher vorstellen, wer sie bezahlen muss? Zudem werden gerade alle Short-Seller (Spekulanten, die auf fallende Kurse wetten) aus dem Markt gedrückt, was die Kurse ebenfalls steigen lässt.

Wie geht es weiter?

Ich persönlich werde warten. Oben auf dem Bild sehen Sie 2 Szenarien, die eintreten könnten. Oben der grüne Pfeil setzt die Erholung fort und die Börsen erreichen neue Allzeithochs. Ich selbst bin da etwas pessimistischer und erwarte den Verlauf des roten Pfeils. Warum? Weil wir eine Wirtschaftskrise haben! Die Zahlen der Unternehmen sind eine Katastrophe. Gleichzeitig steigen jetzt viele Neulinge an der Börse ein und hoffen auf weiter steigende Kurse. Die Stimmung ist aufgrund der Lockerungen optimistisch, dass es bald wieder „normal“ weitergeht. Die Börse geht aber fast immer den Weg des größten Schmerzes! So wie jetzt die Short-Seller auf die Nase bekommen, werden dann vermutlich all‘ die Optimisten eine drauf bekommen, denn die Börse geht den harten Weg. Will heißen: Wenn alle steigende Kurse erwarten, werden sie fallen.

Die zweite Corona-Welle steht außerdem noch aus. Ich gehe von einer langen Abwärtsbewegung aus, die sogar neue Tiefs mit sich bringen könnte!

Auch können die Regierungen und Notenbanken nicht unendlich weiter Geld drucken. Die Staatshilfen werden nicht ewig halten und dann werden viele Pleiten folgen. Man mag sich gar nicht ausdenken was passiert, wenn durch die vielen Insolvenzen auch die Banken in Bedrängnis geraten…!

Sie haben in den letzten Wochen satte Gewinne gemacht? Dann sollten Sie sich jetzt überlegen, den Gewinn mitzunehmen und eventuell auszusteigen. Sie haben aufgrund der Lage gezögert? Ich sage es mal so: Lieber nicht investiert sein, als später jahrelang auf einem Verlust zu sitzen.

Es gilt wie immer: Lassen Sie sich nicht von Emotionen (ich muss jetzt dabei sein!) leiten. Folgen Sie nicht der Herde und beobachten Sie den Markt ganz genau, bevor Sie Ihr sauer verdientes Geld investieren! Halten Sie Ihr Geld zusammen und bleiben Sie gesund!

*Update* vom 10.11.2020

Es ist offensichtlich die grüne V-Linie geworden. Glückwunsch an diejenigen, die investiert waren. Ab jetzt ist wieder Vorsicht angesagt, denn nachdem die Wahl in den USA entschieden ist und gestern ein Impfstoff angekündigt wurde, haben wir nochmal mehrere Kurssprünge gesehen. Die wichtigen Indizes haben jetzt ihre Höchststände erreicht und teilweise sogar übertroffen. Wer also jetzt in Aktien oder ETFs investieren möchte, der sollte sich das genau überlegen und nur dann investieren, wenn er einen Anlagehorizont von mehr als 10 Jahren hat.