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Die Finanztransaktionssteuer, der Olaf und die Grundrente

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Da jetzt durch einen faulen Kompromiss die sogenannte Grundrente beschlossen wurde, braucht der Herr Finanzminister Kohle, um das Projekt zu finanzieren. Im wesentlichen soll das die neue, ab 2021 erhobene Finanztransaktionssteuer, welche ca. 1,4 Milliarden Euro in die Kassen spülen soll. Manch‘ einer wird jetzt denken: „Richtig so! Die armen Rentner sollen mehr Geld bekommen und es ist gut, dass die bösen Spekulanten zur Kasse gebeten werden!“ Leider trifft beides nicht zu. Lassen Sie sich durch die Mainstream-Nachrichten diesbezüglich bitte nicht täuschen.

Die Faktenlage sieht leider mal wieder anders aus:

Laut einer Altersstudie der Generali von 2017 geht es den aktuellen Rentnern im Durchschnitt so gut wie nie zuvor. Hohe Zufriedenheit und ein Haushalts-­Nettoeinkommen von durchschnittlich 2410 Euro im Monat sprechen für mich jedenfalls eine deutliche Sprache. Das Problem werden erst die zukünftigen Rentner-Generationen ab ca. 2025 bekommen, wie ich hier schon ausführlich beschrieben habe. Das letzte was die heutigen Rentner brauchen, von Ausnahmen natürlich abgesehen, sind weitere Wahlgeschenke, denn nichts weiter ist die Grundrente, zu Lasten der jüngeren Generationen. Das Ganze dann natürlich ohne Bedürftigkeitsprüfung, denn was kostet die Welt? Stattdessen soll eine Einkommensprüfung erfolgen. Das heißt im Klartext: Die Arztfrau, die 35 Jahre nur halbtags gearbeitet hat, bekommt die Grundrente, während die Friseurin, die nur 34 Jahre, dafür aber ganztags für wenig Geld geschuftet hat, sie nicht bekommt. Das nenn‘ ich mal eine politische Glanzleistung!

Nun könnte man denken: „Was solls, bezahlen werden das in diesem Fall wenigstens die richtigen, und zwar die Kapitalisten.FALSCH!

Die Finanztransaktionssteuer wird nämlich auf Aktien erhoben, so dass sie hauptsächlich den kleinen Sparer trifft. Zockende Banker, die mit sogenannten Derivaten spekulieren, müssen diese nicht abdrücken. Der kleine Sparer wird hier doppelt und dreifach abgezockt, denn die Börsensteuer greift nicht nur Aktien-Sparpläne, sondern auch Riester-Sparer mit einem Fondssparplan an. Sie werden sogar doppelt abkassiert,denn die Börsensteuer wird nicht nur beim Kauf der Fondsanteile anfallen, sondern der Fiskus würde ein zweites Mal zugreifen, wenn das Fondsmanagement die eingezahlten Sparraten investiert. Auch Mitarbeiter, welche sich mit Aktien an ihren arbeitgebenden Unternehmen beteiligen, werden zur Kasse gebeten. Doch das war leider noch nicht alles, denn die SPD will noch einen draufsetzen: Scholz plant, die Abgeltungssteuer in Höhe von pauschal 25% abzuschaffen. Gewinne müssten zukünftig dann mit dem persönlichen Steuersatz mit bis zu 45% versteuert werden, was dazu führt, dass eine private Altersvorsorge sich auch hier kaum noch lohnt. Danke SPD! Danke, Herr Olaf Scholz! Wir hoffen inständig, dass Ihr Eure Belohung dafür bei der nächsten Wahl bekommt. Der kleine Sparer wünscht Euch ein Wahlergebnis von unter 5%!

Altersarmut voraus – Das Problem mit der Rente

Mit diesem Titel will er doch Panik machen, werden Sie jetzt sicher denken. Sie haben recht! Sie sind unter 50 und nicht verbeamtet? Dann sollten Sie echte Angst haben! Sie sollten vor Panik schwitzen und regelrecht zu zittern anfangen, denn für Ihre Rente sieht es schlecht aus! Wenn Sie jetzt denken: Der übertreibt doch! Ich arbeite schon mein Leben lang und bekomme allein schon aus diesem Grund eine tolle Rente. Schließlich stehen in der Renteninformation, welche ich jedes Jahr von der Deutschen Rentenversicherung bekomme, immer tolle, große Zahlen drin!

Ich muss Sie leider enttäuschen! Sie haben nun die Wahl zwischen der blauen und der roten Pille. Wählen Sie die süße blaue Pille, leben Sie Ihr Leben einfach so weiter. Sie gehen arbeiten, verlassen sich auf die gesetzliche Rente und schauen dann, was dabei rauskommt.

Lesen Sie jedoch weiter, schlucken Sie die rote Pille. Die ist zwar ziemlich bitter, wird Ihnen aber hoffentlich die Augen öffnen. Sie können dann gegensteuern und noch versuchen zu retten, was zu retten ist. Es ist Ihre Wahl. 😉

Lassen Sie sich bitte nicht von dem Wisch namens „Renteninformation“ blenden! Die Faktenlage sieht so aus:

Das Standardrentenniveau liegt nach Schätzung der Deutsche Rentenversicherung im Januar 2018 bei 45,0 % (Bruttostandardrentenniveau) und bei 48,1 % („vor Steuern“). Das Rentenniveau Netto vor Steuern liegt (laut Wiki) bis zum Jahr 2020 bei 46 % und bis zum Jahr 2030 bei 43 %.

Um es Ihnen noch deutlicher zu machen, zeige ich Ihnen ein Beispiel:

Wer, Stand heute, 45 Jahre lang durchgehend Vollzeit gearbeitet und die ganze Zeit ein Durchschnittseinkommen in Höhe von 3156,-Euro monatlich brutto hatte (wer kann das von sich behaupten??), der bekommt eine Rente in Höhe von 1441,35 Euro. Das ist allerdings eine Bruttorente, dh. es gehen noch Steuern (wenn die Rente den jährlichen Grundfreibetrag von 9.168 Euro überschreitet) ab, sowie Beiträge für die Kranken- und Pflegeversicherung. Über den Daumen gepeilt bleiben Ihnen dann ca. 1100,-Euro im Monat netto. Das schmeckt bitter, gell? Und das ist erst der Stand heute! Es kommt leider noch schlimmer!

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Der Generationenvertrag funktioniert nicht mehr

Die Rentenversicherung ist ein Umlagesystem. Es gibt also keine kleine Schatztruhe, in die Ihre Beiträge eingezahlt und angespart werden, sondern das Geld wird „rechte Tasche – linke Tasche“ direkt an die heutigen Rentner weitergereicht. Das hat viele Jahre funktioniert, doch aufgrund des demografischen Wandels brökelt es schon seit geraumer Zeit.

Die Bevölkerung wird immer älter und es werden zu wenig Kinder geboren. Während 1955 noch 5 Arbeitnehmer einen Renter finanzieren mussten, kamen 1975 nur noch 4 Beitragszahler auf einen Rentner. Seit 2010 sind es nur noch 3 Arbeitnehmer, die einen Renter unterhalten müssen. So weit, so schlecht.

Die eingezahlten Beiträge reichen schon lange nicht mehr aus, um die Renten, selbst auf dem niedrigen Niveau von heute, noch zu bezahlen. Habe Sie gewusst, dass das Finanzministerium im Jahr 2017 91 Milliarden Euro als Zuschuss an die Deutsche Rentenversicherung überwiesen hat, um die Lücke zu stopfen? Das ist knapp ein Drittel des gesamten Bundeshaushaltes! Im Jahr 2020 werden wir die  100 Milliarden wahrscheinlich überschreiten. Doch das ist leider noch nicht alles! Ab 2025 gehen die geburtenstarken Jahrgänge der Babyboomer in Rente. Ab spätestens 2030 werden jedoch, aufgrund der obengenannten, sich ändernden Altersstrukur, 2 Arbeitnehmer auf einen Rentner kommen.
Spätestens jetzt sollte der bittere Geschmack der roten Pille seine volle Wirkung entfalten, richtig?

Die Politik versagt mit voller Absicht

Die Politik weiß das natürlich und drückt sich vor notwendigen, weitreichenden Reformen. Denn würde man es richtig machen wollen, dann würden die nötigen Veränderungen nicht nur die Jungen, sondern auch die aktuellen Rentner hart treffen. Vor Jahrzehnten hätte die Politik hier schon die Weichen stellen müssen. Doch unsere Politiker, selbst im Durchschnitt um die 60 Jahre alt, möchten bis zu ihren fürstlichen Pensionen natürlich ihre Macht erhalten und wollen die Rentner von heute nicht verärgern, werden sie von denen doch maßgeblich gewählt. Stattdessen gibt es, rein zufällig immer vor Wahlen, tolle Geschenke wie „Mütterrente“ oder, aktuell ganz heiß diskutiert, die sogenannte „Grundrente“. Das sind alles Wahlgeschenke, die wir uns eigentlich schon lange nicht mehr leisten können und welche die junge, arbeitende Generation bezahlen muss, wobei sie selbst nichts zu erwarten hat. Dabei will ich gar nicht die Generationen gegeneinander aufbringen, sondern zeige einfach nur die Faktenlage. Ich gönne wirklich jedem seine Rente, aber irgendwo muss die Kohle halt auch herkommen, oder?

Wie geht es weiter mit der Rente?

Kürzlich kam von der Bundesbank der Vorschlag, dass Renteneintrittsalter auf 69 Jahre zu erhöhen. Zudem tagt schon seit Jahren eine „Rentenkommission“ der Bundesregierung. Die will ihre Ergebnisse 2020 auf den Tisch legen. Wunder dürfen Sie da aber nicht erwarten. Ich wage mal eine laienhafte Prognose.
Meine Glaskugel zeigt mir folgendes:
Das Renteneintrittsalter wird erhöht auf mind. 70 Jahre. Weil so lange natürlich fast keiner arbeiten kann, kommt das dann einer Rentenkürzung gleich, denn wer früher geht, muss kräftige Abschläge in Kauf nehmen. Das Geld reicht hinten und vorne nicht, weshalb der Staat jetzt, um das System noch einige Jahre am laufen zu halten, überall Geld zusammenkratzen muss. Daher wird zum einen der Beitragssatz, welcher aktuell schon 18,6% beträgt, erhöht und gleichzeitig das Rentenniveau noch weiter gesenkt. Auch das wird nicht reichen, deshalb wird man Selbständige zwingen in die Rentenkasse einzuzahlen. Das wird natürlich nur kurz frisches Geld bringen, denn wer einzahlt, hat logischerweise mittelfristig auch Ansprüche. Damit, und durch verschiedene Steuern mit phantasievollen Namen, wird man das Kollabieren des Generationenvertrages einige Jahre hinauszögern. Danach wird es, darauf können Sie wetten, eine Art Minirente auf Grundsicherungsniveau geben. Für jeden, egal wieviel er/sie/es gearbeitet hat. Punkt. Wer bis dahin nicht vorgesorgt oder geerbt hat, der kann sich bei der Tafel schonmal eine Nummer ziehen!

Handeln Sie jetzt!

Stecken Sie Ihren Kopf nicht in den Sand! Aussitzen ist bei diesem Thema keine Option, denn dann werden Sie finanziell in ein offenes Messer laufen.

Kümmern Sie sich um Ihre Finanzen und fangen Sie an zu sparen – Monat für Monat!

Legen Sie ihr Geld klug an, dass es sich dank Zins und Zinseszins gleichzeitig vermehrt. Wie? Das sehen Sie z.B. in unserer Kategorie Gute Geldanlagen.

Ein altes Sprichwort sagt: „Spare in der Zeit, dann hast du in der Not.“ – Das ist so simpel wie wahr! Die Not wird viele von uns im Rentenalter heimsuchen.

Was Sie nicht tuen dürfen!

Finger weg von Riester- oder Kapitallebensversicherungsverträgen. Lesen Sie hier nach, warum das schlechte Geldanlagen sind, die sie nur Geld kosten.

Kaufen Sie keine überteuerte Immobilie. Zwar wäre mietfreies Wohnen im Alter eine echte Erleichterung, doch dazu hätten Sie die Immobilie vor 10 Jahren kaufen müssen. Bei den aktuellen Preisen macht es keinen Sinn, denn dann bezahlen Sie an der Immobilie bis zum „Sankt-Nimmerleins-Tag“. Lesen Sie zum Thema Immobilien bitte auch hier und hier, warum das eine verdammt schlechte Idee ist.

Hören Sie nicht auf sogenannte Bankberater, denn die wollen verkaufen, nicht beraten. Hören Sie nicht auf Versicherungsvertreter, auch wenn die sich hinter schwungvollen Namen wie „XYZ Vermögensberatung“ oder ähnlichem verstecken. Auch die wollen nur Ihr Geld, sonst nichts.

Sie lehnen sich zurück, denn Ihre Eltern haben eine Immobilie oder etwas Geld, dass sie später mal erben? Verlassen Sie sich nicht auf ein eventuelles Erbe! Es gibt einfach zu viele Risiken, bis sie erben. Die chronisch klamme Bundesregierung könnte an der Erbschaftssteuer schrauben, was meines Erachtens nach nur eine Frage der Zeit ist. Auch könnten die Erblasser vor ihrem Tod noch Pflegefälle werden. Das Erbe könnte dann für die Pflegekosten draufgehen. Das waren nur zwei Beispiele von vielen.

Verlassen Sie sich nicht auf die gesetzliche Rente nach dem Motto: „Das wird schon!“.

Verlassen Sie sich generell auf niemanden, außer auf sich selbst. Das einzige, worauf Sie sich verlassen können, ist, dass der Staat bei diesem Thema weiter versagen und es für uns alle im Alter ziemlich eng werden wird. Je jünger Sie jetzt sind, desto enger wird es!

Fazit:

Der demografische Wandel und das Versagen der Politiker haben uns in eine Sackgasse geführt, aus der wir uns nur selbst herauskämpfen können. Ausreden wie „Ich verdiene zu wenig, um etwas zu sparen“ sollte man nicht vorschieben. Auch kleine Beträge können, clever und langfristig angelegt, im Alter den Unterschied zwischen Armut und einem menschenwürdigen Leben ausmachen.

 

 

Der Cost Average Effect

Den Cost Avergage Effect einfach erklärt

Auf Deutsch bedeutet das der Durchschnittskosteneffekt. Bei einem Sparplan ist damit der ausgleichende Effekt gemeint, welcher entseht, wenn Sie bei gleichbleibender, monatlicher Rate unterschiedliche Fondsanteile kaufen, weil der Wert schwankt. Das heißt bei niedrigen Kursen kaufen Sie mit gleichem Sparbetrag mehr als bei hohen Kursen. Dadurch können Sie durch fallende Kurse langfristig profitieren, weil Sie unterm Strich damit mehr Fondsanteile für das gleiche Geld erhalten.

Bild: Eigene Darstellung

Auf der Grafik sehen Sie, dass Sie bei sinkenden Kursen deutlich mehr Wertpapieranteile in Ihr Depot bekommen als bei hohen Kursen. Ihr Depot wächst dadurch schneller und bei langfristig steigenden Kursen können Sie erheblich davon profitieren. Wichtig ist bei Sparplänen daher immer die Weitsicht. Langfristiges Anlegen, dh. über 10 Jahre, hat sich in der Vergangenheit an der Börse trotz aller Widerstände und Krisen stets gerechnet. Von Wertschwankungen sollte man sich als langfrister Anleger daher nicht abschrecken lassen, sondern sie als Chance sehen.

Finanzielle Planung für Berufsanfänger Teil 5

Wir machen uns Gedanken um die Zukunft

In den letzten 4 Teilen haben wir uns intensiv um die Reduzierung unserer Ausgaben gekümmert. Zugegben, manche Vorschläge meinerseits waren etwas konservativ bis spießig. Das war Absicht, denn ich wollte Sie dazu bewegen, über Ihre Finanzen nachzudenken. Wenn Sie nur einen Teil dieser Vorschläge angenommen und umgesetzt haben, dann haben wir doch schon etwas erreicht, oder? Sie sollten jetzt monatlich mehr Geld auf dem Konto haben als vorher, und das bei gleichgebliebenem Lebensstandart. Nur durch Nachdenken und kluges Handeln stehen Ihnen jetzt finanzielle Mittel zur Verfügung, die sie anlegen können.

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Als nächstes sollten wir uns nun Gedanken um die Zukunft machen. Aus eigener Erfahrung weiß ich, dass Pläne, welche über 5 Jahre hinaus gehen, schon Kaffeesatzleserei sein können, denn das Leben spielt leider nicht immer so mit wie man es plant. Trotzdem sollte man gezielt vorgehen und sich nicht beirren lassen.

Legen Sie eine Sparquote fest. Von Ihrem Netto sollten Sie 20% oder mehr monatlich sparen. Wenn Sie noch bei Ihren Eltern wohnen, dann natürlich deutlich mehr!

Eine einfache Vorgehensweise wäre folgende: Das Budget teilen Sie durch 2 und legen die eine Hälfte langfristig als Altersvorsorge und die andere Hälfte mittel- oder kurzfristig für Anschaffungen, die in naher Zukunft anstehen, an. Davon gibt es als junger Mensch in der Regel mehr als genug: Sei es ein Auto, eine Wohnungseinrichtung, der Urlaub oder die Hochzeit. Das kostet alles viel Geld und daher sollten Sie sich jeden Monat diszipliniert welches auf die Seite legen, selbst wenn aktuell nichts ansteht. So vermeiden Sie Schulden und beruhigend ist es obendrein, einen ordentlichen Notgroschen zu besitzen.

Zum Beispiel so:

Sie verdienen als Berufsanfänger 1800,- Euro netto, dann legen Sie 10%, also 180,-Euro, monatlich in einem ETF-Sparplan an und weitere 180,-Euro im Monat auf einer Alternative zu einem Tagesgeldkonto, bei der Sie gute Zinsen bekommen, aber trotzdem jederzeit über Ihr Geld verfügen können.

Ihre Rente ist gar nicht sicher!

Wer heutzutage unter 50 und kein Beamter ist, für den sieht es beim Thema Rente sehr schlecht aus. Das Rentenniveau wird bis 2030 auf 43% netto vor Steuern gesenkt. Damit erwartet Sie, bei durchschnittlichem Verdienst, nach heutigem Stand eine Rente, die nicht über Grundsicherungsniveau hinausgeht, egal wie fleißig Sie gearbeitet haben. Lassen Sie sich da bitte nicht von Ihrer Renteninformation, welche Ihnen jedes Jahr zugeschickt wird, täuschen! So schlimm wird es schon nicht sein? Doch! Lassen Sie sich eine Rentenberatung geben. Die deutsche Rentenversicherung bietet das kostenlos an. Danach haben Sie Gewissheit.

Jetzt, wo sie noch jung sind, können Sie die Weichen rechtzeitig stellen. Lassen Sie sich von niemandem zu Riester oder einer Kapitallebensversicherung überreden, denn die kosten nur Geld und bringen nichts.

Besparen Sie einen ETF über Jahrzehnte, damit sind Sie wesentlich besser dran.

Eine kleine Beispielrechnung:
Sie sind 25 und zahlen bis zur Rente mit 67 monatlich 180,-Euro in einen ETF-Sparplan ein. Würden Sie das mit eiserner Disziplin durchhalten und die Sparraten nicht verändern, dann hätten Sie, konservative 8% Rendite angenommen, bei Renteneintritt ein Vermögen von über 685000,- Euro. Die lange Zeit, das regelmäßige Sparen und der Zinseszinseffekt machen das möglich. Das schafft keine noch so toll klingende Versicherung. Passen Sie ihre monatlichen Sparraten mit der Zeit an Ihrem Gehalt an, welches in der Regel steigt, und machen Sie zwischendrin auch Einzahlungen außer der Reihe, zB. Prämien oder ein Teil Ihres Weihnachtsgeldes, dann schaffen Sie vermutlich ohne Probleme 1 Million bis zur Rente. Bei den Amerikanern sind so große Depots übrigens eher die Regel als die Ausnahme. Weil der Staat das dort mehr fördert und nicht schlechtredet (wie bei uns), gehen viele Amerikaner mit erheblichem Vermögen in den Ruhestand.

Fazit:
– Legen Sie zunächst Ihre Ziele fest.
– Legen Sie dann eine Sparquote fest.
– Legen Sie das Geld entsprechend der Ziele kurz-/ mittel- oder langfristig an.

– Halten Sie eisern Ihren Plan ein, auch wenn das durch verschiedene Lebensumstände manchmal hart sein kann. Sparen Sie diszipliniert und sichern Sie sich eine Zukunft, in der Sie nicht von Altersarmut bedroht sind.

– Schauen Sie sich ihre Investitionen einmal im Jahr an, überprüfen Sie die Höhe und passen diese ggf. an. Lassen Sie sich von Krisen und Schwankungen an den Finanzmärkten nicht verunsichern, denn durch das monatliche Sparen über viele Jahre nutzen Sie den Cost-Average-Effekt.

Im letzten Teil fassen wir nochmal alles zusammen und philosophieren ein wenig über Geld. Hier geht’s lang >>>

Das Märchen vom deutschen Wohlstand

Wir Deutsche leben in einer „Wohlstandsillusion“. Glauben Sie nicht? Lassen Sie mich Ihnen beweisen, dass wir nicht nur kein reiches, sondern in Wahrheit eines der ärmsten Länder in Europa sind. Doch wer hat die ganze Kohle? Ich kann Ihnen sagen, wer sie nicht hat: Sie und ich! Das Privatvermögen in Deutschland ist so niedrig, dass man es am liebsten nicht glauben möchte. Doch es handelt sich im Folgenden um Zahlen, die von der EZB im Rahmen einer Studie veröffentlich wurden. Die sind zwar schon etwas älter (2010), dürften an ihrer Aussagekraft aber leider nichts verloren haben!

Quelle: EZB / Bild: Eigene Darstellung

Das ach so reiche Deutschland, der Exportweltmeister, liegt im aussagekräftigeren Median auf dem letzten Platz! Ohne jetzt zu politisch werden zu wollen, möchte ich anmerken, dass vor uns Länder liegen, die schon mit Steuergeldern gerettet werden mussten, wie zB. Zypern und Griechenland!

Woran liegt das? Ich sehe da im wesentlichen zwei Gründe:

1. Der Deutsche besitzt kein Wohneigentum, sondern Deutschland ist das Land der Mieter. Laut Wiki lag die Wohneigentumsquote 2014 bei nur 45,5%, während sie im europäischen Durchschnitt bei 70,1% lag. Damit befinden wir uns auch wieder ganz weit unten im Vergleich. Das liegt zum einen an der deutschen Mentalität: Der „typisch“ Deutsche möchte gerne sorglos in Miete wohnen. Der Vermieter soll sich um alles kümmern. Die Politik hat sich darauf eingestellt bzw. das gefördert. Der Kündigungsschutz ist hoch und die Politik allgemein sehr mieterfreundlich. Die Deutschen lieben Sicherheit, auch wenn diese trügerisch ist. Die Kehrseite der Medaille: Das Wohnen wird immer teurer, weil die Mieten steigen und steigen. Das rächt sich jetzt und vor allem im Alter, wo wir alle mikrige Renten zu erwarten haben, denn das Rentenniveau Netto vor Steuern liegt bis zum Jahr 2020 bei 46 Prozent und bis zum Jahr 2030 bei nur noch 43 Prozent. Wer dann kein Vermögen aufgebaut oder etwas geerbt hat, der kann sich jetzt schonmal bei der Tafel anstellen. Zum anderen liegt das an der hohen Abgabenlast, was uns zu Punkt 2 führt.

2. Wo nix ist, kann man nix sparen. Auf diesem Planeten gibt es nur einen einzigen Industriestaat, der eine höhere Abgabenlast hat als Deutschland, und das ist Belgien. Schauen Sie sich dazu bitte die folgende Grafik an.

Bild:© OECD

Ich muss zugeben: Ich war geschockt, als ich diese Zahlen zum erstenmal sah! Da kann sich der kleine Sparer im Hamsterrad noch so abstrampeln – er wird zu nichts kommen. Ist das politisch so gewollt? Es sieht zumindest für mich stark danach aus!

Was bedeutet das konkret für uns als kleine Arbeitnehmer/ Sparer?

– Merken Sie sich das ganz genau, wenn Sie das nächste Mal zur Wahl gehen! Was die Politik da mit uns macht – denken Sie darüber nach und ziehen Sie daraus Ihre eigenen Schlüsse…..

– Sorgen Sie für Ihr Alter vor: Je früher und je mehr, desto besser! Verlassen Sie sich nicht auf ein eventuelles Erbe, denn das kann ganz schnell nach hinten losgehen. Meiner Meinung nach ist es nur eine Frage der Zeit, bis Vater Staat sich von diesem Kuchen ein größeres Stückchen abschneiden möchte zB. durch eine höhere Erbschaftssteuer. Zudem könnte der Erblasser vor seinem Tod zum Pflegefall werden. Ein eventuelles Erbe kann dann ganz schnell für Pflegekosten draufgehen.

– Verlassen Sie sich nicht auf andere! Verlassen Sie sich nicht auf den Staat und auf keinen Fall auf Ihre gesetzliche Rente, denn sonst laufen Sie sehr wahrscheinlich finanziell ins offene Messer!

– Kümmern Sie sich um Ihre finanzielle Zukunft und vor allem um Ihren Wohlstand im Alter selbst! Machen Sie sich ernsthaft und ehrlich Gedanken über Ihr Geld und stecken Sie Ihren Kopf nicht in den Sand nach dem Motto „Das wird schon!„.
Möglichkeiten, Ihr Geld sinnvoll anzulegen, finden Sie in der Kategorie Gute Geldanlagen.