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Klumpenrisiko einfach erklärt

Bild: © rockpix / Fotolia

Meine Eier und ich

Was ich in meinen Beiträgen meine, wenn ich von einem Klumpenrisiko schreibe, möchte ich Ihnen im Folgenden erklären.

Kurz gesagt handelt es sich um ein stark gebündeltes Risiko für Ihr Geld, weil es in nur eine Anlageklasse investiert ist. Ein noch höheres Risiko haben Sie, wenn sie auch innerhalb dieser Anlageklasse Ihr Geld nicht verteilen (diversifizieren), sondern alles in einem einzelnen Produkt, z.B. einer einzigen Aktie oder einer Immobilie steckt.

Nehmen wir mal die junge Dame auf dem Bild. Sie hat alle Eier in einen Korb gelegt. Fällt ihr der Korb jetzt aber herunter, sind alle Eier kaputt. Hätte sie die Eier jedoch in verschiedene Körbe verteilt und es fällt einer herunter, so sind nur ein paar Eier kaputt, der Großteil der Eier in den anderen Körben ist aber noch ganz.

Übertragen aufs Investieren gibt es natürlich auch Beispiele:

Das berühmteste Beispiel ist wohl die Aktie der Telekom. Hätte man am 01.01.2000 einen Tausender in die T-Aktie investiert, dann hätte man über 80% seines Geldes mit dem Absturz der Aktie verloren. Zugegeben, das ist ein extremes Beispiel.

Bild Quelle: Eigene Darstellung / Comdirect*

Hätte man stattdessen seine 1000,-Euro in einen DAX-ETF, welcher nun wirklich nicht die erste Wahl bei ETFs ist, investiert, dann hätte man aus den 1000,-Euro im exakt selben Zeitraum ca. 1750,-Euro gemacht, und das trotz zweier Finanzkrisen, welche in diesem Zeitraum stattgefunden haben .

Bild Quelle: Eigene Darstellung / Comdirect*

Bei einem DAX-ETF wäre Ihr Geld nämlich nicht in einer einzigen Aktie angelegt, sondern in allen 30 Unternehmen, welche sich darin befinden. Auch die schwanken natürlich über die Jahre hoch und runter. Das Risiko ist jetzt aber auf 30 verschiedene Unternehmen verteilt und die Schwankungen und Risiken heben sich so gegenseitig weitestgehend auf.

Noch ein Beispiel:

Sie erben 200000,- Euro und investieren dieses Geld in eine Eigentumswohnung. Ihr gesamtes Vermögen (Eier) steckt in einer einzigen Immobilie (Korb). Es darf jetzt nichts Unerwartetes, wie z.B. Mietausfälle, Schimmel in der Wohnung, Rechtsstreitigkeiten, Mietpreisbremse oder das Gebäude brennt ab, passieren, sonst können Sie ihre Rendite auf lange Zeit vergessen. Es kann sogar richtig teuer werden.

Würden Sie stattdessen das Erbe in einen Immobilien-REIT oder ETF stecken, wäre auch hier Ihr Geld auf viele Immobilien verteilt, was das Risiko deutlich senken würde.

Das geringste Klumpenrisiko hätten Sie jedoch, wenn Sie die 200000,- Euro in verschiedene Anlageklassen verteilen. Beispielsweise 15% in Edelmetalle, 70% in ETFs und die restlichen 15% in P2P.

Fazit: Nie alle Eier in einen Korb legen, auch wenn dieser noch so lukrativ erscheint. Je mehr Sie Ihr Geld in verschiedene Anlageklassen verteilen, desto besser sind Sie vor Krisen und Verlusten geschützt.

Finanzielle Planung für Berufsanfänger Teil 3

Teil 3. Versicherungen

Eins vorweg: Ich bin selbst kein Versicherungsmakler, Finanzberater oder Versicherungsvertreter. Diese Webseite ist lediglich eine Plattform zur ersten Information über komplexe Finanz- und Versicherungsthemen. Ich bin hier nur Tippgeber und sämtliche Beiträge spiegeln lediglich meine persönliche Meinung wieder.

In diesem Beitrag soll es um optionale Versicherungen gehen, also um Versicherungen, die man haben kann, aber nicht muss.
Die nicht-optionalen Versicherungen, wie beispielsweise die KFZ-Versicherung (wer Auto fahren will, MUSS es versichern), werde ich in einem eigenen Beitrag behandeln.

Gerade beim Thema Versicherungen gehen die Meinungen weit auseinander. Vor allem, wenn man noch sehr jung ist, wie es Berufseinsteiger in der Regel sind, stehen Banken und Versicherungen schon bereit und scharren mit den Hufen. Das war damals bei mir schon so und wird in der Zwischenzeit nicht besser geworden sein. Sie ruften mich zuhause an, besuchten mich an meinem Ausbildungsplatz und versuchten sogar, uns junge Leute in der Berufsschule als Kunde zu gewinnen. „Der frühe Vogel fängt den Wurm“ gilt wohl auch hier und das aus gutem Grund: Hat man erstmal ein Konto oder einen Vertrag an der Backe, bleibt man in der Regel viele Jahre lang ein treuer, zahlender Kunde. Bequemlichkeit und Gewohnheit spielen da den Banken und Versicherungen in die Hände. Daher gehen wir heute die wichtigen und unwichtigen Versicherungen durch und klären, was man als junger Mensch überhaupt braucht!

– Sinnvolle Versicherungen

Private Haftpflichtversicherung

Sie ist eigentlich selbsterklärend und meines Erachtens nach Pflicht. Egal ob Sie jung oder alt sind und wie ihr Familienstand ist. Eine Private Haftpflichtversicherung sollte man schon haben. Hier finden Sie einen passenden Vergleichsrechner*. Die Preise sind unterschiedlich, aber allgemein ist sie nicht besonders teuer. Sie kann einem im Schadensfall aber sehr hilfreich sein.

Berufsunfähigkeitsversicherung

Das wohl größte Kapital eines jungen Menschen ist seine Arbeitskraft. Daher finde ich eine Berufsunfähigkeitsversicherung sehr wichtig. Leider sind die nicht ganz billig zu haben. Hier sollten Sie auf jeden Fall ganz genau vergleichen*, denn gerade bei der BUV gibt es unzählige Varianten und Vertragsmodelle. Die Kosten hängen dabei im Wesentlichen von Ihrem Alter, der Dauer und Höhe der Absicherung ab. Weitere Kriterien, welche den Preis beeinflussen können, sind z.B., ob Sie überwiegend körperlich arbeiten, ob Sie Vorerkrankungen haben usw. Es gibt also jede Menge Fallstricke. Auch hier sollten Sie, wie bei allen anderen Versicherungen natürlich auch, Ihren Antrag ganz penibel und durchdacht ausfüllen. Sind Sie sich nicht zu 100% sicher, rufen Sie die Versicherung Ihrer Wahl an und an und lassen sich beraten, damit Sie im Schadensfall nicht in die Röhre schauen. Lassen Sie sich aber keine Kombi-Produkte andrehen. Versichern Sie lediglich Ihre Arbeitskraft- kein Sparvertrag oder sonstiges, was Versicherungen gerne mit reinwursteln, um Geld zu verdienen.

Hausratversicherung

Die ist natürlich nur sinnvoll, wenn Sie bereits eine eigene Wohnung haben. Mit Ihr können Sie Ihren Hausrat gegen so ziemlich alle gängigen Gefahren wie Einbruch, Wasserschaden, Vandalismus usw. versichern. Zu den versicherten Räumen zählen meistens auch der Keller, der Speicher oder die Garage. Hier können Sie sich eine passende Hausratversicherung aussuchen>>>*

Verkehrsrechtsschutz

Ich halte von Rechtsschutzversicherungen nicht viel! Die einzige, die ich in Erwägung ziehen würde, wenn ich einen PKW hätte, wäre eine Verkehrsrechtsschutzversicherung. Die macht Sinn, denn bei Unfällen kann man sich relativ leicht in Rechtsstreitigkeiten verwickeln. Hier geht es zu einem passenden Vergleichsrechner>>>*. Schauen Sie vorher besser in Ihren Unterlagen nach, ob Sie nicht bereits eine haben. Je nach Tarif, könnte sich bereits eine in Ihrer Automobilclub-Mitgliedschaft oder KFZ-Versicherung befinden. Oder war vielleicht ein Schutzbrief beim Kauf ihres Wagens dabei?

Damit haben Sie als junger Mensch schon Sicherheit genug, wie ich finde. Eine Ausnahme gibt es noch: Wenn Sie bereits verheiratet sind, dann sollten Sie Ihre Angehörigen mit einer Risikolebensversicherung* absichern, insbesondere wenn Sie bereits Schulden (Auto, Immobilie) haben.

Das wars! Mein Tipp: Binden Sie sich nicht zu viele Versicherungen ans Bein. Man kann sich gegen fast alles versichern und klar – jede Versicherung für sich klingt irgendwie einleuchtend und hat vermutlich auch ihre Daseinsberechtigung. Doch oft ist die gefühlte Sicherheit teuer. Vergessen Sie nicht: Versicherungen leben von Ihren Beiträgen und versuchen natürlich die Kosten (im Schadensfall) so niedrig wie möglich zu halten. Soll heißen: Wenn Sie als Kunde bei einer Versicherung anfragen, dann werden die Ihnen erzählen, wie toll alles ist und wie super sicher Sie sich jetzt fühlen können. Aber ob sie dann wirklich bezahlen, wenn es drauf ankommt? Das ist definitiv nicht sicher!

In Teil 4 reden wir über sonstige, regelmäßige Ausgaben>>>

Finanzielle Planung für Berufsanfänger Teil 2

Teil 2. Nebenkosten

Hat man bereits eine eigene Wohnung, lassen sich bestimmte Kosten leider nicht vermeiden. Jede Position für sich genommen mag nicht so ins Gewicht fallen, aber zusammen machen sie einem quasi das Konto leer. In diesem Beitrag zeigen ich ihnen, wie sie leicht einige wenige bis viele Euro im Monat sparen, ohne auf irgendwas verzichten zu müssen. Oft sind nur ein paar Minuten Zeit und wenige Klicks nötig, um ein ordentliches Sümmchen mehr im Geldbeutel zu haben. Gerade bei den Nebenkosten lässt sich spielend leicht bares Geld sparen.

Strom
Hier lässt sich in nur wenigen Minuten ein stattliches Sümmchen sparen. Für einen 1 bis 2 Personenhaushalt kann man mit ca. 2000 bis 2500 kWh Vebrauch im Jahr rechnen.  Hundert Euro und mehr Ersparnis im Jahr sind da durchaus drin. Einmal im Jahr sollten Sie deshalb einen gängigen Vergleichsrechner* aufsuchen und überprüfen, ob Ihr Tarif noch der günstigste ist. Falls Sie den Stromanbieter wechseln, winken sehr oft auch Neukundenboni und andere Vorteile. Merken Sie sich aber den Kündigungszeitpunkt gut. Tragen Sie sich den am besten in einen Kalender ein, um ihn nicht zu verpassen, denn oft werden Stromverträge ab dem zweiten Jahr deutlich teurer.

Wasser
Obwohl Wasser selbst nicht sehr teuer ist, kann man auch da ein paar Euro im Jahr sparen. Am Wasserverbrauch hängt das Abwasser mit dran, welches Sie ebenfalls in ihren Nebenkosten finden, und was in der Regel relativ teuer ist. Daher ganz einfache Tipps, um den Wasserverbrauch zu reduzieren:
Duschen statt baden! Beim Baden brauchen Sie deutlich mehr Wasser als beim Duschen. Da läppert sich über das Jahr ganz schön was zusammen. Versuchen Sie daher, das gemütliche, heiße Bad seltener zu genießen und lieber öfter zu duschen. Benutzen Sie einen wassersparenden Duschkopf. Sie werden fast keinen Unterschied merken, aber nochmal bis zu 50% an Wasser einsparen. Das tut Ihrem Geldbeutel und der Umwelt gut!

Heizung
Als Mieter haben Sie beim Heizen nur eine Stellschraube: den Verbrauch! Überprüfen Sie daher ihr Heizverhalten ganz genau. Heizen Sie mit offenem Fenster? Heizen Sie die Wohnung, wenn Sie bei der Arbeit sind? Vielleicht können Sie an Ihren Heizkörpern die Thermostate gegen energiesparende oder sogar smarte Varianten tauschen. So könnten Sie z.B. einstellen, dass sich die Heizung eine halbe Stunde, bevor Sie von der Arbeit nachhause kommen, einschaltet. Die Heizkosten sind eine der größten Positionen in den Nebenkosten. Selbst bei Neubauten, die mit modernen Heizungen ausgestattet und gut gedämmt sind, sind die Heizkosten leider oftmals viel zu hoch. Der Grund sind Kostentreiber wie Wärme-Contracting oder Fernwärme. Achten Sie deshalb genau auf ihre Heizgewohnheiten – Ihr Konto wird es Ihnen danken!

Müll
Das Entsorgen von Müll kostet viel Geld. Sie haben ihren eigenen Müllbehalter? Dann schauen Sie in Ihren Unterlagen nach, wie viele Leerungen in den Jahresgebühren mit drin sind. Stellen Sie ihren Müllbehälter nicht einfach gedankenlos bei jeder Leerung auf die Straße, sonst kann das, Sie werden es schon vermuten, richtig teuer werden. Die Kosten für die zusätzlichen Leerungen werden einzeln aufgeschlagen und erscheinen, wie sollte es anders sein, auf Ihrer jährlichen Nebenkostenabrechnung. Halten Sie die inkludierten Leerungen ein, auch hier kann ein Kalender helfen, und passen Sie ggf. die Größe des Müllbehälters an. Vielleicht können Sie einen kleineren nehmen, wenn Sie den Abfall gründlicher trennen?

Telefon (Festnetz)
Zwar benutzen in Zeiten von Handy-Flatrates viele das klassische Festnetz-Telefon nicht mehr – einen Anschluss braucht man wegen der Internetanbindung trotzdem. Die gängigen Anbieter bieten Telefon und Internet in der Regel nur in Kombination an. Hier gilt ebenfalls: Ein Vergleichsrechner* ist Ihr Freund! Durch das Wechseln des Anbieters lässt sich hier wieder bares Geld sparen, denn Neukunden werden mit besonderen Konditionen gelockt. Wichtig: Die Verträge laufen häufig 2 Jahre lang und sollten genau so oft von Ihnen überprüft und ggf. gekündigt werden. Ich selbst wechsle alle 2 Jahre mit wenigen Mausklicks und zahle so im Schnitt ein gutes Drittel weniger als die Normalpreise der „Bestandskunden“. Die Rufnummernmitnahme ist heutzutage zum Glück kein Problem mehr.

Fazit: Wenn Sie alleine schon bei Strom, Heizung und Telefon jeweils 10,-Euro im Monat sparen, was ganz leicht drin ist, dann haben Sie im Jahr 360,-Euro mehr in der Tasche. In 5 Jahren sind das 1800,- Euro und in 10 Jahren 3600,-Euro! Dazu mussten Sie fast nichts machen und haben auf NICHTS verzichtet. Mit 30,-Euro/Monat könnten Sie schon einen ETF-Sparplan starten, welcher Ihnen, eine Rendite von 8% angenommen, in 10 Jahren nicht nur 3600,-Euro, sondern ca. 5440,-Euro bescheren würde. Ist das Motivation genug?

In Teil 3 geht es um Versicherungen >>>

Finanzielle Planung für Berufsanfänger Teil 1

Foto: © Gina Sanders / Fotolia

Ich bin jung und brauche das Geld

Mit der Planung seiner Finanzen kann man gar nicht früh genug beginnen. Leider wird das Thema in den Schulen gänzlich vernachlässigt, was wirklich schade ist, weil es so immens wichtig ist. Viele Leute machen sich um eines der wichtigsten Themen, ihre Finanzen, keine oder viel zu wenig Gedanken. Oft ist das keine Dumm- oder Faulheit, sondern einfach nur Unwissenheit. Ständig liest man irgendwo, dass es keine Zinsen gibt und wirklich gute Tipps sucht man vergeblich. Im Gegenteil: Das Internet ist voll mit Bauernfängern, die nur unser Bestes wollen, nämlich unser Geld! Wenn Sie das hier lesen, dann ist Ihnen Ihre finanzielle Zukunft offenbar nicht egal. Gut so! Lesen Sie im Folgenden, wie ich mit meinem Geld umgehen würde, wäre ich nochmal blutjunger Berufseinsteiger.

Teil 1. Aufräumen

Ihr Konto ist schon Mitte des Monats leer und Sie wundern sich, wo Ihre ganz Kohle schon wieder hin ist? Obwohl Sie nur wenig Geld für Konsum ausgeben, rinnt Ihnen das Geld durch die Finger? Dann wird es Zeit, aufzuräumen. Schauen Sie sich ihre Kontoauszüge ganz genau an, und zwar regelmäßig! Stecken Sie ihren Kopf nicht in den Sand, egal wie bescheiden ihr Kontostand aussieht. Nur wer genau weiß, was auf seinem Konto los ist, erlangt auch Kontrolle darüber. Alle „roten“ Positionen stellen wir nun gnadenlos auf den Prüfstand. Rot bedeutet, jemand bucht bei Ihnen ab. Stellen Sie sich vor, Ihr Konto wäre ihr Geldbeutel und jede Abbuchung wäre ein Typ, der da mit seinen Fingern reingreift. Würden Sie das bei jedem Einzelnen mit ruhigem Gewissen zulassen? Ich selbst habe übrigens auch in jungen Jahren fast keinen Fehler ausgelassen. Vielleicht kann ich Sie ja von dem ein oder anderen abhalten?

– Keine Schulden!

Jede Planung ist unnötig, wenn Schulden vorhanden sind. Das hat die absolut oberste Priorität. Machen Sie keine Schulden! Sie haben bereits einen Kredit laufen? Bauen Sie den ab, und zwar so schnell wie möglich! Jährlich werden in Deutschland ca. 8 Mio Kleinkredite aufgenommen. Auf etwas hinzusparen ist scheinbar aus der Mode gekommen. Stattdessen werden auch unnötige Konsumartikel heutzutage gerne finanziert. Es wird einem auch leicht gemacht. Finanzkauf zu vermeintlichen 0% Zinsen lauern an jeder Ecke und das neueste Handy für 1000,-Euro wird auch lieber mit Vertrag, also auf Pump, gekauft. Das Auto, selbst als Fahranfänger, kann auch nicht groß und teuer genug sein. Glauben Sie mir – Sie beeindrucken in Wahrheit niemanden damit. Lösen Sie sich von der Vorstellung, dass fremde Leute Respekt vor Ihnen haben oder Sie bewundern, nur weil Sie sich so eine Karre ans Bein binden. Auch sogenannten „Freunden“ ist das in der Regel aus tiefstem Herzen egal, selbst wenn die Ihnen etwas aus Höflichkeit vorheucheln. Sie haben bereits den Überblick verloren und befinden sich in der Schuldenspirale? Dann holen Sie sich professionelle Hilfe, z.B. bei der Schuldnerberatung. Das ist keine Schande, sondern zeigt wahre Größe, denn Sie nehmen das Ruder jetzt in die Hand und verändern etwas!

– Kosten senken

Wohnung

Sie wohnen noch zuhause und haben fast keine laufenden Kosten? Das freut mich für Sie. Versuchen Sie diesen Zustand so lange wie möglich beizubehalten, auch wenn das gesellschaftlich vielleicht etwas verpönt ist. Machen Sie sich nicht abhängig von der Meinung anderer. Es ist Ihr Geld und Ihr Leben. Wann Sie zuhause ausziehen ist daher Ihre Sache, denn es wird Ihnen voraussichtlich niemand anderes die Miete bezahlen. Bedenken Sie, was das Wohnen heutzutage kostet: Da geht gerne mal die Hälfte oder mehr Ihres Einkommens drauf.

Sie haben bereits Ihre eigene Wohnung? Wie hoch ist die Miete im Verhältnis zu Ihrem Einkommen? Ist die Größe und die Lage der Wohnung angemessen oder würde es auch eine Nummer kleiner gehen? Gerade wenn man jung ist, braucht man meiner Meinung nach nicht die schicke 100qm Neubau-Wohnung. Das ist reine Geldverschwendung und kann Ihr monatliches, verfügbares Einkommen regelrecht auffressen. Eine unangemessen große Wohnung hat nur Nachteile: Sie zahlen zu viel Miete, die Nebenkosten sind höher und Sie haben mehr Arbeit damit. Als Faustregel gilt: Die Miete sollte nicht mehr als 30% des monatlichen Nettoeinkommens betragen.

Auto

Das fette Auto, welches womöglich auf Pump gekauft wurde und was horrende Kosten in Form von Sprit, Versicherung und Wartung verursacht, ist ebenfalls mehr als unnötig. Brauchen Sie überhaupt ein Auto? Ist es ein Gebrauchsgegenstand oder ein Prestige-Objekt für Sie? Wie oben bereits erwähnt, interessiert es keinen Menschen, ob Ihr Auto schick aussieht oder viel Lärm macht. Das findet in der Regel nur in Ihrem Kopf statt. Man findet sowieso kaum noch eine Autobahn, auf der man mit Bleifuß fahren kann. Man wird fast schon wie ein Schwerkrimineller angesehen, fährt man als Poser lärmend durch eine Innenstadt. Es ist einfach nicht mehr zeitgemäß und, genau wie eine zu große Wohnung, unverhältnismäßig teuer und bringt jede Menge Arbeit mit sich.

Wenn Sie ein Auto brauchen, überlegen Sie sich, ob es nicht auch ein Kleinwagen sein kann. Die sind meistens wirtschaftlicher und das Parken ist, in Zeiten verstopfter Innenstädte, auch einfacher. Versuchen Sie eine Finanzierung zu vermeiden, denn auch bei niedrigen Zinsen verstecken sich darin häufig noch Gebühren und andere Kosten. Kaufen Sie kein neues Auto. Das beste Preis-Leistungs-Verhältnis habe Sie, wenn das Auto der Begierde 2, oder besser 3 Jahre alt ist. Ein Neuwagen verliert in den ersten 3 Jahren schließlich ein gutes Drittel an Wert. Da können Sie ein richtiges Schnäppchen machen! Bezahlen Sie den PKW nach Möglichkeit bar. Auf keinen Fall sollten Sie ein Auto leasen, denn das kommt Sie am teuersten.

Fazit: Wohnung und Auto sind in der Regel die größten Kostenfaktoren und sollte daher gründlich und vor allem ehrlich auf Herz und Nieren geprüft werden!

In Teil 2 geht es um die leidigen Nebenkosten>>>